(Sankt Petersburg) – Der russische Präsident Wladimir Putin hat Befürchtungern vor einer möglichen Beeinflussung der deutschen Bundestagswahl durch moskautreue Hacker zurückgewiesen. „Auf staatlicher Ebene machen wir so etwas nicht und wir haben es auch nicht vor“, sagte Putin heute in St. Petersburg auf eine Frage der dpa. Unabhängig agierende Hacker schloss er jedoch nicht aus.

Russland wolle im Gegenteil gemeinsam mit internationalen Partnern gegen Cyberkriminalität vorgehen, sagte er bei einem Treffen mit Chefs internationaler Nachrichtenagenturen. „Ich bin überzeugt, dass Hacker keine Wahl in einem anderen Land – in Europa oder den USA – entscheidend beeinflussen können“, sagte Putin.

„Wir ziehen niemanden vor“

Putin gab sich in Hinblick auf den Ausgang der deutschen Bundestagswahl neutral. „Wir ziehen niemanden vor“, antwortete er auf eine Frage der dpa. Man werde mit jeder künftigen Regierung zusammenarbeiten. „Angela und ich kennen uns schon lange“, sagte Putin über die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Herrn Schulz kenne ich fast nicht.“ Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz sei aber ein erfahrener Politiker.

Wichtig sei, dass beide Seiten eine konstruktive Zusammenarbeit wollten. An den Wirtschaftsbeziehungen hingen in Deutschland und Russland „Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Arbeitsplätze“. Die zuverlässige Belieferung mit vergleichsweise billigen Rohstoffen stärke die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, sagte Putin.

von

Günter Schwarz – 02.06.2017