Die „Gewittersaison“ ist voll im Gange. Besonders im Vorfeld einer Kaltfront – wie in den vergangenen Tagen mehrfach geschehen – können Gewitter heftig ausfallen. Es muss mit blitzaktiven Gewittern gerechnet werden. Lokal kommt Hagel, Starkregen und Sturmböen hinzu. Hier ein paar Tipps wie Sie den tödlichen Blitzen entkommen.

Immer wieder fallen Menschen und Tiere Blitze zum Opfer. In der Bundesrepublik Deutschland gab es beispielsweise 2003 über 2 Millionen Blitze. Die allgemeine Blitzhäufigkeit in Deutschland liegt zwischen 0,5 und zehn Einschlägen pro Quadratkilometer und Jahr. Am häufigsten blitzt es in Deutschland im Schwarzwald, dicht gefolgt von der Rhein-Main-Gegend und dem Rhein-Neckar-Dreieck.

Während eines Gewitters ist man im Freien – vor allem auf erhöhten Standpunkten – der Gefahr des Blitzschlags ausgesetzt. Die Effekte eines Blitzschlages entsprechen denen eines Stromunfalls mit den für Hochspannungsunfälle typischen Verletzungen wie Verbrennungen, aber auch Auswirkungen auf Gehirn, Rückenmark, Muskulatur einschließlich des Herzens und anderer Organe sowie (bleibende) Schädigungen sind möglich, die u. a. zur Bewusstlosigkeit (Koma), Lähmungen und tödlichen Herz-, Kreislauf- und Atemstillstand führen können. Dabei ist innerhalb einer Stunde nach dem Unfall die Ausbildung von Hautverletzungen in Form einer Lichtenberg-Figur möglich.

Noch im 19. Jahrhundert wurden in Deutschland an die 300 Personen jährlich vom Blitz getötet, da wesentlich mehr Menschen auf freiem Feld arbeiteten und sich nicht in geschützte Objekte wie Autos, Traktoren oder Mähdrescher zurückziehen konnten. Heute liegt die Anzahl der vom Blitz getroffenen Personen in Deutschland zwischen 30 und 50, von denen rund 10 Prozent tödlich enden.

Blitze können auf zwei Arten tödlich sein.

  • Einerseits ist die extrem hohe Temperatur von bis zu 30.000 Grad Celcius tödlich. Wird ein Mensch direkt vom Blitz getroffen, kann dieser schwerste innere Verbrennungen und Verkochungen verursachen. Oft ist dabei das Äußere – die Haut – des Betroffenen unversehrt. Muskeln, Knochen sowie die inneren Organe sind hingegen schwer beschädigt.
  • Andererseits hat ein Blitz auf Grund der Spannungsdifferenzen rund um die Einschlagstelle seine tödliche Wirkung. Selbst in größerer Entfernung kann diese Spannungsdifferenz Menschen und Tiere umbringen.

von

Günter Schwarz – 03.06.2017