kiel iNSITE . Pfingsten – Sommer – Strand … aber an welchen?
Nun ist er da: der Sommer in Schleswig-Holstein. Die Temperaturen halten sich konstant über dem Gefrierpunkt und als Schleswig-Holsteiner stellt sich an den Wochenenden die Frage: Freibad, See, Strand oder Garten? Trotz zahlreicher Strände ist die Wahl nicht immer ganz so leicht, denn wir leben da, wo andere Urlaub machen. Wer Strände liebt, die vollkommen überlaufen sind, wird entlang der Ost- und Nordseeküste schnell fündig. Am Schönberger Strand, in Laboe, Damp, Büsum, Sylt, Glücksburg und Falckenstein reiht sich Handttuch an Badetuch. An Ruhe und Abgeschiedenheit ist da nicht zu denken.
Anna verbindet den Besuch am Strand gern mit einem guten Buch, etwas Abgeschiedenheit und vielleicht einem Grill. Grade für Familien oder kleine Gruppen ist es da sinnvoll, den Grill vielleicht nicht genau inmitten eines Kurstrandes aufzubauen. (*)
Wer sich nicht scheut, ein paar Kilometer zu fahren, wird jedoch auch mit so einem Wunsch in Schleswig-Holstein nicht enttäuscht. Wir empfehlen dabei besonders den Strand Solitüde in Flensburg und den Steinstrand in Falshöft.
Solitüde liegt im östlichen Teil des Flensburger Stadtteils Mürwik – Richtung Meierwik. Mit dem Ausbau der Strandanlage Wassersleben am nördlichen Ufer der Flensburger Förde ist Solitüde ein wenig in Vergessenheit geraten. Touristen fahren da eher nach Wassersleben oder Glücksburg, Holnis. Die Strandanlage Solitüde mag also etwas heruntergekommen scheinen – hat aber vielleicht gerade deswegen einen sehr authentischen Reiz. Es gibt ein Restaurant, eine Minigolfanlage und einen Tauchclub in unmittelbarer Küstennähe. Parken kann man in einem kleinen Wald – bei Sonne von oben ein willkommener kühlender Effekt für das Fahrzeug. Auf einer weiträumigen Rasenfläche gibt es Grillplätze – niemand wird sich daran stören, wenn man seinen eigenen Grill mitbringt. Der Strand ist sandig, steinfrei und durch langsam zunehmende Wassertiefe auch für Kinder geeignet.
Ein kleiner Geheimtipp ist der Strand von Falshöft am äußersten Ende der Flensburger Förde. Etwas östlich von Gelting und dem Naturschutzgebiet Geltinger Birk liegt das abgelegene Dorf Falshöft mit seinem kilometerlangen Strand und einem malerischen Leuchtturm. Der Strand ist steinig und durch die Nähe zur offenen Ostsee etwas rauer als der Strand in Solitüde. Zeitweise muss man mit Strömungen rechnen – lassen sie Kinder also keinesfalls unbeaufsichtigt schwimmen oder auf Luftmatratzen paddeln! Dafür entschädigt der Strand durch seine Abgeschiedenheit mit wirklicher Ruhe und Entspannung pur. Neben Einheimischen und einigen wenigen Gästen braucht man hier keine Angst haben, am Strand überlaufen zu werden. Ideal also für ein Buch – einen langen Spaziergang oder auch einen Tag an einem ruhigen Strand. Auch in Falshöft kann man z.B. Grillen, ohne dass sich jemand darüber echauffiert – auch wenn am Strand selbst keine Grillplätze vorbereitet sind.
Anna hat Falshöft an der Ostsee am besten gefallen. Die Strände an der Nordsee mag sie auch sehr – doch sind entlang der Nordseeküste wirkliche Sandstrände eigentlich nur auf den Inseln zu finden. Allen voran natürlich der Touristenmagnet Sylt. Amrum dagegen bietet mit dem Kniepsand einen Kilometerlangen und unheimlich breiten Sandstrand, der je nach Besuchern auf der kleinen Insel entsprechend Platz bietet… dazu ist Amrum in vielen Dingen preiswerter als die Touristenhochburg Sylt.
Entlang der Küste bestimmt der Deich das Bild der Strände. Überall wird man also Grasflächen statt Sandstrände finden – egal ob in Büsum oder dem abgelegenen Nordstrand. Einen Besuch ist die Nordseeküste aber trotzdem Wert. Sie hat einen anderen Charme als die Ostsee und wirkt „wilder“. Für Nicht-Schleswig-Holsteiner wird auch die Ebbe und Flut an der Nordsee ein unvergessenes Naturschauspiel bleiben und zu einer Wattwanderung einladen (**).
In diesem Sinne wünschen wir euch an diesem langen Pfingstwochenende: ganz ganz viel Sonne und einen tollen Tag am Strand.
Anna & Michael – 3. Juni 2017
(*) Auch wenn man am Strand grillt: Bitte beachten, dass offene Feuer an Stränden grundsätzlich verboten sind, da das Leuchten der Feuer den Schiffsverkehr gefährden kann. Wenn man erwischt wird, kann es saftige Bußgelder regnen.
(**) Vor einer Wattwanderung sollte man unbedingt nach den Gezeiten fragen! Bei Flut laufen die Wasseradern im Watt (Priele) sehr schnell voll Wasser und können Menschen schnell vom rettenden Ufer abschneiden. Immer wieder kommt es zu solchen Unfällen. Fragen sie nach, wann die Flut eintrifft und planen sie die Wanderung so, dass Ihnen immer ausreichend Zeit zurück zum Ufer bleibt! Keine schlechte Idee ist zudem, sich von einem erfahrenen Wattführer begleiten zu lsassen.