Am 10. Juni 1967 heiratet Dänemarks Dronning Margrethe II. – damals noch Thronfolgerin – den französischen Grafen Henri de Laborde de Monpezat. Kennengelernt hatte sie ihren Traumprinzen in London. Heute feiert das Paar seine Goldene Hochzeit. Die Feierlichkeiten finden an Bord der königlichen Yacht „Dannebrog” statt.

Am vergangenen Montag hatte das Paar schon mit der Familie im Schlossgarten des Fredensborg-Schlosses gefeiert. Dort veröffentlichten sie auch ihr gemeinsames Geschenk – eine vom Prinzen selbst gefertigte Skulptur mit dem Namen „Miss Fredensborg”.

Margrethe hatte ihren Ehemann, den französischen Diplomaten Graf Henri de Laborde de Monpezat, 1965 in London kennengelernt, während die damalige Kronprinzessin an der London School of Economics studierte. Er arbeitete als Sekretär in der französischen Botschaft, sie war damals noch Kronprinzessin. Es war Liebe auf den ersten Blick, gesteht Margrethe später einmal. Am 10. Juni 1967 fand die Hochzeit des Paares in der Holmens Kirke in København statt, die zum nationalen Volksfest für die Dänen wurde. Graf Henri musste seinen Namen ändern und hieß seit der Vermählung Prinz Henrik von Dänemark. Im Jahr 1968 brachte Margrethe ihren ersten Sohn, Kronprinz Frederik, zur Welt. Prinz Joachim wurde im folgenden Jahr geboren. Mittlerweile hat das Paar acht Enkelkinder.

Anfang 1972 erkrankte ihr Vater Frederik IX. und starb. Daraufhin wurde Margrethe am 14. Januar zur Königin gekrönt. Eine Frau auf dem Thron – das war in Dänemark etwas Besonderes. Mehr als 500 Jahre hatten männliche Herrscher das Land regiert. Nach Margrethe I., die bis 1412 lebte, ist Margrethe II. die zweite Frau auf dem Thron des nordischen Landes. Ihr Vater hatte dieses ermöglicht: Weil ihm seine Frau, Königin Ingrid, keinen Sohn schenkte, ließ er 1953 das Thronfolgegesetz durch eine Volksabstimmung ändern.

Neben ihren offiziellen Aufgaben ist die Monarchin kreativ – als Malerin und auch in vielen anderen künstlerischen Bereichen. Unter dem Pseudonym Ingahild Grathmer illustrierte sie 1977 das Cover der dänischen Ausgabe von Tolkiens Bestseller „Herr der Ringe“. Auch zahlreiche dänische Sonderbriefmarken kreierte die Königin. Zusammen mit ihrem Mann übersetzte sie verschiedene Romane. Zudem entwarf sie Kirchengewänder, Theaterkostüme und auch Bühnenbilder. Auch ihre außergewöhnlichen Outfits gestaltete die Monarchin oft mit – das kann dann auch schon mal eine knallbunte Regenjacke aus einer Wachsdecke sein. Sie ist und bleibt eben ein royaler Paradiesvogel.

Trotz der gemeinsamen Liebe zur Kunst und Literatur, in der Ehe zwischen Königin Margrethe und Henrik kriselte es – wie sicherlich in jeder Ehe – mehrmals gewaltig. Der französische Adlige fand sich schon immer und findet sich noch nur schwer damit ab, dass er in der Öffentlichkeit nur die zweite Geige spielt und obendrein nur den Titel eines Prinzen statt dem eines Königs trägt. Er werde bei Hofe von bestimmten Kreisen erniedrigt, sagte er sogar einmal in einem Interview. Auch die dänischen Landsleute machen sich über den nur gebrochen Dänisch sprechenden Prinzgemahl, der seinen Dackeln öffentlich Liebesgedichte widmet, immer wieder lustig. Als die Königin Prinz Frederik als Krankheitsvertretung bei einem Neujahrsempfang den Vorzug gab, kam es zum Eklat. Henrik zog sich beleidigt auf sein Weingut in Frankreich zurück. 2015 blieb Henrik sogar den Feierlichkeiten seiner Frau zum 75. Geburtstag fern. Anfang Januar 2016 ließ Henrik dann die „Neujahrsbombe“ platzen: Margrethe verkündet in ihrer Ansprache, dass Henrik in Pension gehe und künftig öffentlichen Terminen des Königshauses fernbleiben werde.

von

Günter Schwarz – 10.06.2017