(Amsterdam) – Bei dem Autofahrer, der am Samstagabend vor dem Amsterdamer Hauptbahnhof in eine Menschenmenge raste und acht Menschen verletzte, handelte es sich nicht um einen Terrorakt. Die Polizei geht nicht von Absicht aus, sondern der Autofahrer wollte wohl Beamten entkommen, weil der seinen Wagen falsch geparkt hatte. Zwei der Verletzten wurden in Krankenhäuser eingeliefert.

Vor dem Hauptbahnhof von Amsterdam ist ein Autofahrer am Samstagabend in eine Menschenmenge gerast. Dabei seien acht Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer, teilte die niederländische Polizei auf Twitter mit. Der Fahrer sei dann gegen eine Mauer gefahren und anschließend festgenommen worden. Nach einem ersten Verhör scheine es so, dass der Mann die Tat nicht beabsichtigt habe.

Niederländischen Medienberichten zufolge handelte es sich offenbar um einen Falschparker, der losraste, als sich Polizisten seinem Auto näherten. Nachdem die Beamten ihn ansprachen und seine Papiere haben wollten, gab er plötzlich Gas und fuhr mehrere Passanten auf dem belebten Bahnhofsvorplatz in der Amsterdamer Innenstadt an. Nach dem Vorfall trafen mehrere Rettungswagen ein. Zwei der Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht, die anderen sechs Verletzten wurden an Ort und Stelle behandelt.

Nach den Anschlägen mit Fahrzeugen in Nizza, Berlin und zuletzt in London weckte der Vorfall zunächst die Sorge vor einem weiteren Attentat. Erst am vergangenen Samstag hatten drei Angreifer in London einen Transporter in Fußgänger gesteuert, bevor sie mit einem Messer auf Menschen einstachen. Acht Menschen wurden getötet und 48 weitere verletzt.

Auch die niederländischen Behörden sind wegen der islamistischen Anschläge der vergangenen Jahre in verschiedenen Ländern in Europa in hoher Alarmbereitschaft. Am Freitagabend nahm die Polizei in Eindhoven einen Mann fest, weil dieser am Rande eines Popkonzerts Filmaufnahmen machte. Der Mann befand sich am Samstagabend weiter in Polizeigewahrsam. Am 22. Mai hatte ein Selbstmordattentäter am Ende eines Konzerts der US-Sängerin Ariana Grande im englischen Manchester 22 Menschen getötet.

von

Günter Schwarz – 11.06.2017