(Washington) – In den USA haben die Behörden gegen zwölf türkische Sicherheitskräfte Haftbefehl erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, beim Besuch des türkischen Präsidenten Erdoğan in Washington im Mai mit Gewalt gegen friedliche Demonstranten vorgegangen zu sein und diese angegriffen zu haben.

Die zwölf Leibwächter seien in Videoaufnahmen eindeutig identifiziert worden. Die Aufnahmen zeigen, dass die Leibwächter selbst auf bereits am Boden liegende Demonstranten weiter einprügelten. Elf Demonstranten wurden verletzt. Erdoğan war persönlich Zeuge der Ereignisse und mischte sich nicht in das Geschehen ein, um es zu beenden.

Die Türkei hat als Reaktion auf den Erlass den US-Botschafter in Ankara ins Außenministerium einbestellt. Man habe ihn wissen lassen, dass die Haftbefehle falsch und parteiisch seien. Zudem fehle die rechtliche Grundlage dafür.Der US-amerikanische Botschafter John Bass in Ankara wurde im Zusammenhang mit den Festnahmen ins türkische Außenministerium einbestellt.

Die Türkei will die Haftbefehle gegen zwölf Personenschützer von Präsident Erdoğan in den USA nicht tatenlos hinnehmen. Präsident Erdoğan selbst übte am Abend scharfe Kritik und warf den amerikanischen Sicherheitskräften vor, ihn nicht beschützt zu haben. Erdoğan kündigten einen „politischen und juristischen Kampf“ gegen die Haftbefehle an. Der US-Polizei warf er schwere Versäumnisse vor. Diese habe es zugelassen, dass sich „Terroriste“n ihm auf 50 Meter hätten nähern können, sagte Erdoğan.

von

Günter Schwarz – 16.06.2017