Die viertgrößte Stadt Dänemarks mit rund 125.000 Einwohnern im Norden Jyllands (Jütlands) am Limfjord mit Seehafen, Aalborg, erhält am 16. Juni 1342 die Stadtrechte.

Die ersten Siedlungen im heutigen Stadtgebiet sind Ausgrabungen zufolge bereits über 1000 Jahre alt. Am Lindholm Høje, einem Hügel nördlich der Stadt, fanden zu dieser Zeit rituelle Begräbnisse statt.

Die erste Erwähnung Aalborgs datiert auf das Jahr 1040: Die Bezeichnung „Alabu“ wurde auf einer Münze geprägt. Um 1075 erwähnte Adam von Bremen Aalborg, das bereits ein bedeutender Handelsplatz war, als einen wichtigen Hafen für Schiffe, die nach Norwegen segelten.

1342 erhielt Aalborg vom dänischen König, Kong Valdemar IV., das Stadtrecht, wonach die Stadt schnell wuchs. Ein weiterer Wachstumsschub setzte ein, als ihr 1516 das Monopol auf den Handel mit gesalzenem Hering zugestanden wurde. In der sogenannten Grafenfehde stürmten am 18. Dezember 1534 die Dänen und Holsteiner unter Johann Rantzau, dem Feldherrn Christians III., das von Bauern besetzte Aalborg, wobei 2.000 Bauern mit ihren Familien niedergemacht wurden. 1554 wurde die Stadt Sitz des lutherischen Bistums Aalborg mit dem St. Budolfi Dom als Hauptkirche. Als Wallenstein im Dreißigjährigen Krieg 1627 Jylland verwüstete, wurde Aalborg geplündert und hier am 27. September des gleichen Jahres das Korps des Markgrafen Georg Friedrich von Baden vom kaiserlichen General Schlik gefangen genommen. Die Stadt wurde auch später, 1644 und 1657, von den Schweden heimgesucht. Am 10. Juli 1864 überschritten preußische Truppen bei Aalborg, das sie okkupiert hatten, den Limfjord und besetzten dann den nordöstlichen Teil von Jylland bis Skagen.

Im Zuge der dänischen Rechtschreibreform von 1948 wurde generell der Digraph „Aa“ durch den Buchstaben „Å“ ersetzt; somit änderte sich auch die formal richtige Schreibweise von Aalborg zu „Ålborg“. Diese Schreibweise konnte sich aber bei den Stadtbehörden und in der Bevölkerung nicht durchsetzen (vgl. Aabenraa). Seit 1984 darf man den Namen auch offiziell wieder „Aalborg“ schreiben. Jedoch bleibt „Ålborg“ die empfohlene Wahl der Dansk Sprognævn (Dänischen Sprachkommission). Das Doppel-A ist den Aalborgern inzwischen ein Identifikationssymbol geworden, dem der in Aalborg beheimatete Rapper Niarn den Titel „Dobbelt-A“ widmete.

1988 wurde Aalborg mit dem Europapreis für ihre hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

von

Günter Schwarz – 16.06.2017