(Stockholm / Berlin) – Der schwedische Verteidigungsminister ist überzeugt, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen seinem und dem deutschen Militär die Ostseeregion sicherer macht. Auch der finnische Verteidigungsminister unterzeichnete ein ähnliches Papier mit Deutschland gegen die russische Bedrohung.

Am Donnerstag entschieden Deutschland und Schweden über den gemeinsamen Willen, die Zusammenarbeit in der Verteidigung zu intensivieren. Das vierseitige Papier enthält 14 Punkte. Diese beinhalten künftige Militärübungen im neuen Verbund, den Austausch von Kriegsmaterialien und auch den Wille zur Organisation multilateraler Operationen.

Der schwedische Verteidigungsminister Peter Hultqvist gegenüber den schwedischen Tagesnachrichten „Dagensnyheter“: „Ich kann im Speziellen Marineübungen und Minenräumungen nennen. Dann werden wir auch versuchen, regionale Übungen im Bereich der Luftabwehr durchzuführen. Es ist ein Abkommen, das zur Stabilität in der Ostseeregion führen wird.“

Weiterhin sprach Hultqvist von gemeinsamen finnisch-schwedischen Intentionen. Das deutsch-schwedische Dokument der Verteidigungskooperation endete im Jahr 2010. Heute, so Hultqvist, sei die Lage ganz anders. Als Ursache nannte Hultqvist die „Annektierung der Krim durch Russland“. Auch zitierte er Angela Merkel, die nach einer gemeinsamen europäischen Verteidigung rief, da man sich nicht mehr auf die USA verlassen könne.

Auf die Frage des schwedischen Journalisten hin, wie dieser Schritt von der Regierung Putins in Moskau aufgenommen werden würde, antwortete Hultqvist: „Wir haben eine parlamentarische Entscheidung getroffen, dass wir multilaterale und bilaterale Verbindungen entwickeln werden und dieser Prozess war klar. Wir implementieren ihn hiermit und arbeiten konkret in unserer eigenen Umgebung, basierend auf der neuen Sicherheitssituation. Alles, was wir tun, ist Verteidigung. Ziel ist, den Frieden und die Stabilität zu erhalten. Wir verfolgen keine offensive Agenda.“

von

Günter Schwarz – 01.07.2017