US-Präsident Donald Trump setzt seine Tiraden gegen die Medien fort und schießt jetzt gegen CNN. Trump twitterte ein Video, in dem er symbolisch den Nachrichtensender CNN niederringt. CNN verurteilt den Tweet als Aufruf zu Gewalt gegen Journalisten.

In dem Video von einem früheren Auftritt bei einer Wrestling-Show malträtiert Trump scherzhaft einen Mann, auf dessen Kopf das CNN-Logo kopiert ist. Das Video mit seiner mehr oder weniger symbolischen Prügelattacke gegen CNN ist zehn Jahre alt. Es stammt aus der Zeit, als Trump als Gaststar regelmäßig zu Kämpfen eingeladen war.

Trump sieht sich punkto „Fake-News“ bestätigt, weil der Nachrichtensender einen Bericht über Verbindungen zwischen seiner Administration und einem russischen Fonds zurückzog und drei Journalisten entließ.

Am Ende des Videos, in dem sich die Prügelszene mehrmals wiederholt, erscheint das Logo FNN und die Bezeichnung „Fraud News Network“ (Betrüger-Nachrichtennetzwerk). CNN wirft dem Präsidenten vor, mit dem Video zu Gewalt gegen Journalisten aufzustacheln und seine Amtspflichten zu vernachlässigen.

Statt sich auf seine Reise nach Europa und das erste Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Hamburg vorzubereiten oder sich um Nordkorea und die Gesundheitsreform zu kümmern, lege Trump ein kindisches, der Würde seines Amtes nicht angemessenes Verhalten an den Tag, erklärte der Sender. “Wir werden weiter unsere Arbeit machen. Er sollte anfangen, die Seine zu tun”, forderte CNN den Präsidenten auf.

Meine Einschätzungen zu Trumps Verhalten

„In der Politik wird der Tweet scharf verurteilt und zwar von links bis rechts. Es heißt, es ist ganz eindeutig ein gewaltverherrlichender Tweet. Trump hat das Video wohl getwittert, um einerseits seine eigene Basis bei Laune zu halten. Denen gefällt es, wenn auf die Medien eingeprügelt wird. Aber ich denke, es ist andererseits auch ein Ablenkungsmanöver. Es war eine schlechte Woche für Donald Trump. Beim wichtigsten innenpolitischen Thema, bei der Gesundheitsreform, geht es überhaupt nicht vorwärts. Und mit solchen Tweets lenkt Trump eben von eigenen Misserfolgen ab und lenkt die Aufmerksamkeit auf seine Tweets. Eine Strategie, die bisher ziemlich oft recht gut aufging für den Präsidenten.“

von

Günter Schwarz – 03.07.2017