Weltweit bereiten 23 Millionen Menschen ihre Flucht vor
(Genf) – Die Zahl der Menschen, die ihr Land verlassen wollen, steigt weiter: Laut einer UN-Umfrage planen weltweit 23 Millionen Menschen ihre Auswanderung. Dänemark zählt allerdings nicht zu den beliebtesten Ziellländern, während Deutschland auf Platz 6 liegt.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass der Auswanderungsdruck so bald nicht nachlässt. „Zwar gibt es weniger Menschen mit Auswanderungsplänen als oft angenommen wird, aber der leichte Aufwärtstrend weltweit bedeutet, dass die Migration andauern wird“, sagte IOM-Generaldirektor William Swing.
Weltweit sei die Zahl der Menschen mit Auswanderungsplänen in den vergangenen Jahren leicht gestiegen, berichtete die UN-Organisation als Ergebnis einer Analyse von Umfragedaten der Jahre 2010 bis 2015. Die Datenexperten gehen von schätzungsweise 23 Millionen Menschen aus, die mehr als nur vage Pläne haben. Zu den konkreten Vorbereitungen zählten etwa Geld sparen, Sprache lernen und Visa-Anträge stellen.
Die Liste der beliebtesten Zielländer führen die USA an, gefolgt von Großbritannien, Saudi-Arabien, Kanada und Frankreich. Deutschland liegt auf Platz sechs. Bei den Top-Zielländern gab es während der vergangenen zehn Jahre keine Veränderungen. Deutschland war schon immer unter den beliebtesten Staaten und hat während der Analyseperiode weiter an Attraktivität gewonnen, heißt es.
Demnach sind es weltweit nur rund 20 Länder, die mehr als zwei Drittel aller potenziellen Migranten anziehen: Dänemark ist nicht darunter, es scheint in der gesamten Liste nicht als Top-Destination auf. Acht der beliebtesten Staaten liegen sogar in Afrika. Insgesamt gebe einer von drei Menschen mit Migrationswunsch an, dass er in ein Entwicklungsland übersiedeln wolle.
Die Hälfte der Migrationswilligen lebt demnach in 20 Staaten, angeführt von Nigeria und Indien. Acht davon sind afrikanische Länder. Auch „migrationswillige“ Nationen sind laut der Umfrage Sierra Leone, Haiti, Albanien, Liberia und die Demokratische Republik Kongo. Syrien liegt auf dem neunten Rang, noch hinter der Dominikanischen Republik, Honduras und Armenien.
Insgesamt geht die Migrationsbehörde der Vereinten Nationen davon aus, dass es aktuell 244 Millionen Migranten weltweit gibt. Deutschland hatte 2015 einen Höhepunkt der Zuwanderung erlebt mit rund zwei Millionen Ankömmlingen. Zugleich hatten rund eine Million Menschen ihren Wohnsitz hier abgemeldet.
von
Günter Schwarz – 12.07.2017