Halløjsa – er du okay?

Mir ja grade nicht so. Ich hatte eine anstrengende Woch und mich am Samstagabend richtig darauf gefreut, mit einer Tüte Chips auf dem Sofa zu sitzen zum Fernsehen. Doch anstatt eines schönen Filmes krawallte Pro7 wieder so eine fünf-stündige Game-Show quer durch die Republik, in der man zusehen konnte, wie erwachsene Menschen Holzklötzchen von einer Wackelplatte nehmen, Pizza-Kartons falten und Bällchen über Flaschenböden pusten. Euer ernst?

Mich wundert dabei: wir haben gesellschaftlich gar kein Problem, Leute nachteilig zu beurteilen, die bestimmte Medien konsumieren – andere Medien scheinen dabei aber so eine staatsmännische Immunität zu haben – kurz: die können sich alles erlauben und kommen damit durch. Wir alle sind uns einig, dass der durchschnittliche BILD-Zeitungs-Leser unter Umständen eine etwas verengte Weltsicht haben könnte und dass Jugendliche, die den ganzen Tag asozialen Ghetto-Rap hören und danach Killerspiele zocken, eine geringere Distanz zu Gewalt auf dem Schulhof an den Tag legen könnten als Kinder, die Bücher lesen, Schach spielen und dabei dann philharmonische Soundtracks hören. Will heißen: der regelmäßige Konsum bestimmter Medien wirkt sich selbstverständlich auf das Verhalten von Menschen aus, bzw hat mehr oder weniger einschlägige Wirkung auf unsere Werte und Weltsicht.

Ich begreife nun den ganzen Tag nicht, warum wir uns als Gesellschaft dieser Verdummungsmaschinerie nicht entledigen können. Ebenso, wie man ja seinen Kindern ja sehr wahrscheinlich auch verbieten würde, gewaltverherrlichende Rap-Musik zu hören. Bei Privatfernsehen ist das anders. Daran halten wir fest. Mit aller Gewalt. Und wir lassen es uns gefallen, dass man uns nach einer Arbeitswoche mit irgendeinem Game-Show-Scheiß beschaufelt oder im Vorabendprogramm eine „Wissensshow“ präsentiert, die in etwa dasselbe Niveau hat wie die Sendung mit der Maus.

Klar finden wir im Privatfernsehen die eine oder andere lustige Serie, auf die wir nicht verzichten müssen. Wenn man sich aber den rein journalistischen Teil dieser Programme anschaut, müsste es uns allen gruseln. Letzlich haben diese Programme eine mindestens ebenso verheerende Wirkung auf Jugendliche wie Killerspiele oder Gewalt-Rap. Der Unterschied: Das Programm der privaten Sendeanstalten entzieht sich einer öffentlichen Diskussion. Man kann das ja für sich selbst testen und sich den Kram mal anschauen und sich ernsthaft fragen, was dort für ein Menschenbild mit welchen Werten propagiert wird und nicht zuletzt, ob wir das wirklich wollen. Zumindest wundere ich mich weniger, dass so viele Vollidioten herumlaufen. Wer akzeptiert, dass den Jugendlichen täglich erzählt wird, dass so ein Casting viel geiler ist als eine vernünftige Schulbildung, muss sich am Ende nicht wundern. Nie im Leben ein Buch gelesen aber „mach dich krass“; merkst selbst, ne?

Ich für meinen Teil boykottiere nun Privatfernsehen. Alle. Ich will nicht eine Woche arbeiten und mir dann angeschaut bekommen, wie sich irgendwelche grenzdebilen Penner einen besoffenen Esel auf den Arsch tätowieren lassen. Ich brauch das nicht in meinem Leben.

Eller hvad?

Nu kiek mol ni so kloog.