Die dänische Post „Post Nord“, das für die Verteilung der dänischen Post zuständige Unternehmen, hat seine Verluste im ersten Halbjahr 2017 verdoppelt. Der Umsatz des Unternehmens ist ebenfalls weiter eingebrochen, berichtet der Rundfunksender Danmarks Radio.

Das Unternehmen, das zu 60 Prozent in schwedischem und zu 40 Prozent in dänischem Besitz ist, hat im ersten Jahrgang 2017 etwa 748 Millionen schwedische Kronen (78 Millionen Euro) verloren. Das sind mehr als der doppelte Betrag von 304 Millionen schwedischen Kronen (32 Millionen Euro) Verlust aus dem gleichen Zeitraum Vorjahres.

„Das Ergebnis ist auf die starke Digitalisierung in Dänemark zurückzuführen, die nicht durch erhöhten logistischen Umsatz- und Umsatzanpassungen im Lieferbereich ausgeglichen wurde. Wir arbeiten weiterhin daran, ein wirtschaftlich nachhaltiges Produktionsmodell umzusetzen, das in den kommenden Jahren ,Post Nord‘ Dänemark die Möglichkeit gibt, rentabel zu sein“, schrieb das Unternehmen in Bezug auf seine dänischen Operationen, wie es über das Betriebsergebnis berichtete.

Der Umsatz für das Unternehmen ist im ersten Halbjahr 2017 um zehn Prozent auf 4,3 Millionen schwedische Kronen (450.000 Euro) gesunken, so der Bericht von Danmarks Radio. „Post Nord“ verweist auf die Digitalisierung, sowohl bei den Privatkunden als auch bei Unternehmen, die mit E-Mails und Dänemarks sicheres digitales Mailsystem Eboks als Basis für den Umsatzrückgang anzusehen ist. „In den Kommunikationsdiensten sank der vergleichbare Umsatz um 27 Prozent, da die von ,Post Nord‘ Dänemark gelieferten Beträge aufgrund erhöhter Digitalisierung um 23 Prozent zurückgingen“, schrieb das Unternehmen.

Neben dem Postrückgang unterhält „Post Nord“ noch mehrere tausend Poststellen, die nur sehr schwer zu unterhalten sind, berichtet Danmarks Radio. Das Unternehmen wurde mit seinem Vorgänger, der ursprünglich staatlichen Post Danmark, im Jahr 2009 verschmolzen, und im Jahr 2016 wechselten viele der dänischen Postdienste von der traditionellen roten und senffarbenen zu Post Nords hellblau.

Die derzeitigen Probleme des Unternehmens dürften sicher zu einer politischen Intervention führen, denn über 1.600 Mitarbeiter werden vom Unternehmen in Dänemark bis Ende des Herbstes entlassen werden müssen, so Danmarks Radio.

von

Günter Schwarz – 22.07.2017