(Hannover) – Nach „Tosca“, „La Bohème“ und „La Traviata“ stand gestern bei der 4. Operngala vor dem eingerüsteten und mit ca. 500 Scheinwerfern illuminierten Neuen Rathaus der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover Giuseppe Verdis Meisterwerk „Rigoletto“ auf dem Spielplan.

Diese Operndarbietung der Extraklasse auf der Bühne am Rathaus in Hannover zog abermals tausende Besucher von nah und fern an den Maschsee, um entweder als einer der 2.000 zahlende Gäste direkt vor der Bühne oder als Zaungast unter den rund 25.000 Menschen auf den Rasen des Maschparks rund um den See auf aufgestellten Leinwänden das Ereignis zu verfolgen.

Mit „Rigoletto“, seinem ersten großen Meisterwerk, gelang Verdi nach anfänglichen Querelen durch die Zensur um den Titel der Oper, der von „La maledizione“ (Der Fluch) in „Rigoletto“ und der Verlegung des Handlungsorts von Paris ins italienische Mantua bereits bei der Uraufführung am 11. März 1851 ein überwältigender Publikumserfolg.

Das Drama um höfische Intrigen, Leidenschaften und Racheschwüre beeindruckt bis heute durch die emotionale Unmittelbarkeit der Musik, was auch in der gestrigen Darbietung in Hannover voll zur Geltung kam und die Zuschauer begeisterte – nicht zuletzt durch das überzeugende Können der Hauptdarsteller Ludovic Tézier als „Rigoletti“, Nadine Sierra als „Gilda“ und Stephen Costellos als Herzog von Mantua.

Doch auch die Künstlerinnen und Künstler der NDR Radiophilharmonie und der Festivalchor Hannover haben erstaunliches geleistet und dürfen keineswegs unerwähnt bleiben. – In kurz: es war ein großartiger Opernabend und so richtig nach dem Herzen der Opernfreunde.

von

Günter Schwarz – 23.07.2017