(Kellinghusen) – Nach Eintragungen im Stellauer Kirchenbuch fand Pastor Bielefeld 1728 in der Grundmauer des Turmes einen Stein, wonach die St. Cyriacus-Kirche in Kellinghusen im Jahre 1154 erbaut worden sei. Urkundlich erwähnt wurde die Kirche erstmals1196 und der erste Priester Johannes de Kelenghusen genannt.

1686 schlug ein Blitz in die Kirche ein, woraufhin sie bis auf die Kirchenmauern ausbrannte. Noch im selben Jahr konnte sie neu aufgebaut und eingeweiht werden. 1929 brannte die Kirche jedoch erneut aus, diesmal ausgelöst durch einen Kurzschluss in der Orgelelektrik. Die gesamte barocke Einrichtung sowie der Turm wurden zerstört, die Feldsteinmauern blieben wiederum erhalten. 1930 konnte die Kirche wieder aufgebaut und 1931 eingeweiht werden.

Außen blieb die Kirche Dorfkirche, im Inneren ist sie seither ein Kunstwerk in moderner Zeichensprache. Der Blick fällt auf den hellen, lichtdurchfluteten Altarraum mit dem dunklen Eichenkreuz. Seit 2016 ist das SHMF in der St. Cyriacus-Kirche zu Gast – eine historiech interessante Spielstätte im Herzen Schleswig-Holsteins, in der am Mittwoch, den 02. August 2017, um 20:00 Uhr ein Solo-Konzert von Avi Avital viele Musikfreunde erwartet. Der israelische Mandolinist ist ein Ausnahmekünstler dieses Instruments, der folgendes Programm darbietetn wird:

Filippo Sauli: Partita Nr. 3 C-Dur
Molly Joyce: Replay (UA)
Ernest Bloch: „Nigun“ aus „Baal Shem“
Yasuo Kuwahara: Improvised Poem
Avi Avital: Kedma für umgestimmte Mandoline
Johann Sebastian Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 für Violine solo (Fassung für Mandoline)

Noch vor einigen Jahren hätte kaum ein Konzertveranstalter gewagt, einen Mandolinen-Soloabend anzubieten. Dass das heute möglich ist, ist vor allem einem Musiker zu verdanken: Avi Avital. Der so überaus sympathische Israeli ist in den vergangenen Jahren zu einer Art Botschafter der Mandoline geworden und hat das alte, zwei Jahrhunderte lang vergessene Instrument für die Zukunft fit gemacht.

Dabei hört er nie auf, sein eigenes Instrument zu erforschen, seine Möglichkeiten auszuloten. Diese Entdeckerlust spiegelt sich auch in seinem Soloprogramm, dessen großen Rahmen Bachs geniale d-Moll-Partita für Violine solo in einer beeindruckenden Mandolinenfassung bildet. Was aus dem kleinen Zupfinstrument darüber hinaus noch rauszuholen ist, zeigt er mit weiteren, sehr unterschiedlichen Werken, darunter einer Eigenkomposition namens »Kedma« (ostwärts), die klanglich in den Orient und in seine Heimat zurückweist.

Preiskategorien: 39 € / 33 € / 23 € / 10 €

von

Günter Schwarz – 31.07.2017