Kong Frederik VII. (* 6. Oktober 1808 auf Schloss Amalienborg in København; † 15. November 1863 auf Schloss Glücksburg) heiratet in dritter Ehe die frühere Balletttänzerin und Geliebte des Verlegers Carl Berling, eines Freundes des Königs, Louise Rasmussen (21. April 1815 – 06. März 1874) , die sich auch als Modedesignerin einen Namen gemacht hatte. Anlässlich der Eheschließung wird sie zur Lehnsgräfin Danner erhoben. Die Trauung nimmt der Bischof von København Jacob Peter Mynster vor.

Louise Rasmussen war die Tochter der unverheirateten Magd Juliane Caroline Rasmussen und des Kaufmanns Gotthilf L. Køppen. Sie wurde Schülerin der Ballettschule der Oper København im Jahre 1826 und stieg 1830 zur figurante Ballerina im Ballett der Oper auf, was sie bis 1835 blieb. Im Jahr 1841 entband sie ein Kind, das sie von dem Drucker Carl Berling, der Erbe der Zeitung „Berlingske Tidende“, noch heute eine der bedeutendsten dänischen Tageszeitungen, bekommen hatte. Daraufhin zog sie sich 1842 gänzlich aus dem Ballett zurück und eröffnete ein Modegeschäft.

Sie lernte den Kronprinz Frederik über Berling in den 1830er Jahren kennen und hatte ab den 1840er Jahren eine Beziehung zu ihm. Frederik wurde am 20. Januar 1848 zum dänischen König in der Nachfolge seines verstorbenen Vaters, Kong Christian VIII., ausgerufen. Er wollte Louise heiraten, aber die Regierung verbot es, da Frederik nach zwei geschiedenen Ehen kinderlos geblieben war und die Kinder, die aus einer Ehe mit Louise geboren werden sollten, Anspruch auf den Thron hätten. Das reformierte Gesetz von 1849 machte den König jedoch so populär, dass die Regierung ihm seinen Wunsch schließlich gewährte.

Am 8. August 1850 erhielt Louise Rasmussen den Titel „Gräfin von Danne“, nachdem sie in der Slotskirke Frederiksborg von Bischof J. P. Mynster tags zuvor mit dem König getraut worden war. Sie war eine morganatische Ehegattin von Kong Frederik, und wurde damit nicht Königin. Auch hätten alle möglichen Kinder aus der Ehe kein Recht auf den Thron. Von der Opposition wurde die Ehe mit großer Aversion gesehen – besonders von der Oberschicht und dem Adel, die es für eine Missbilligung der Krone hielten.

Louise traf auf Demütigungen und Verachtung in ihren sozialen Kreisen. Bei einer Gelegenheit zum Beispiel nahmen Frederik und Louise an einem großartigen, formalen Abendessen mit vielen Mitgliedern des höchsten Adels teil. Bei der Gelegenheit war es stets der Brauch des Adels, auf den Gatten des Monarchen einen Toast auszubringen. Diesmal aber hat niemand einen Toast vorgeschlagen, obwohl Frederik und Louise darauf gewartet hatten, dass es passieren würde. Schließlich verlor Frederik seine Geduld, stand auf und sagte offen: „Wenn niemand hier einen Toast auf meine Frau ausbringen wird, werde ich es selbst tun!“, woraufhin der Adel endlich das Glas erhob.

Im Jahre 1854 kaufte das Paar das Herrenhaus, Jægerspris Slot, als Ort, um dort ihr Privatleben zu verbringen, und nach Frederiks Tod im Jahre 1863 lebte Louise dort ein zurückgezogenes Leben. Im Jahre 1873 gründete sie „Frederik VII.-Stiftung für arme Frauen aus der Arbeiterklasse“, die sie den Namen „Das Danner Haus“ gab. Als sie am 6 März 1874 vderstarb, vermachte sie Jægerspris Slot ihrer Stiftung „zum Nutzen der armen und mittellosen Dienerinnen“ in ihrem letzten Willen.

von

Günter Schwarz – 07.08.2017