(Esbjerg) – Personen- und Güterzüge, die von E-Loks gezogen werden, können nun an durchgehend von København bis an die Nordsee fahren. Auch Güterzüge mit E-Loks aus Schleswig-Holstein können nun die Hafenstadt erreichen.

Am vergangenen Wochenende wurde mit Musik und feierlichen Ansprachen der elektrische Zugbetrieb zwischen Esbjerg und Lunderskov aufgenommen. Viele Monate später als ursprünglich geplant können jetzt elektrische Züge von København im Osten bis an die Nordsee im Westen des Landes fahren.

Dennoch werden weiterhin überwiegend Züge mit Dieselloks den Bahnhof der wichtigsten dänischen Nordseehafenstadt aufgrund fehlender Elektrifizierung zwischen Fredericia und Aarhus auf der Linie Aarhus-Lunderskov-Esbjerg anfahren.

Vorerst werden auch weiter viele Intercityverbindungen zwischen København und Esbjerg mit IC3-Dieseltriebwagen bedient, da bei den DSB nur 44 IC4-Triebwagen zur Verfügung stehen, neben 34 elektrischen Øresundzügen, die für den grenzüberschreitenden Verkehr nach Schweden ausgerüstet sind. Von den elektrischen EA-Lokomotiven der DSB stehen nur noch sechs Exemplare zur Verfügung. Erst mit der Lieferung von 26 neuen elektrischen Loks ab 2020 könnte der elektrische Fernverkehr erweitert werden.

Mit der Elektrifizierung der 57 Kilometer zwischen Lunderskov und Esbjerg können auch Güterzüge von und nach Deutschland die Hafenstadt erreichen, in dem vor einigen Jahren neue Gleise am Hafen verlegt worden sind, die bisher noch kaum genutzt werden.

von

Günter Schwarz – 10.08.2017