(Lübeck / Hamburg) – Der Strafgefangene Willi Schubert aus der Justizvollzugsanstalt Lübeck, der bei einem Verwandtenbesuch in Begleitung von zwei Justizbeamten in Hamburg am gestrigen Dienstag entfliehen konnte, wurde am heutigen Mittwochabend gegen 18:00 Uhr in Hamburg wieder aufgespürt und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Der 65-Jährige, der zu neun Jahren Gefängnis mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden war und sich seit 2011 in Haft in der JVA Lübeck befindet, hatte den Besuch bei seiner Schwester in Hamburg-Horn genutzt, um durch ein Fenster zu entfliehen, da sich seine beiden Begleiter unzureichend in Bezug auf die Bewachung des Häftlings abgesprochen hatten.

Schleswig-Holsteins Justizministerin Sabine Sütterlin-Waack äußerte sich zur Festnahme und sagte: „Ungeachtet dieser Festnahme werden die genauen Umstände der Ausführung und der Flucht des Mannes weiter intensiv aufgearbeitet.“

Willi Schubert (65), der eine Freiheitsstrafe von neun Jahren wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verbüßt hatte nach Angaben der JVA Lübeck seit September 2015 bereits fünf mal unter Aufsicht das Gefängnis verlassen dürfen. Dabei war es niemals zu Problemen gekommen, die auf eine beabsichtigte Flucht schließen ließen.

Das Strafende des Gefangenen wird am 10. Februar 2021 erreicht sein, und danach ist aufgrund seiner Gefährlichkeit eine Sicherungsverwahrung für ihn vorgesehen.

von

Günter Schwarz – 23.08.2017