(Aarhus) – Alle Vorbereitungen zur Inbetriebnahme der Straßenbahn in Aarhus waren getroffen, die Bühne war schon aufgebaut, ein Chor sollte „Oh happy day“ singen – und da kam die Hiobsbotschaft, dass die neue Straßenbahn für Aarhus keine Betriebsgenehmigung erhält. Der Bürgermeister der Stadt war „von den Socken“ und hofft jetzt auf eine schnelle Lösung des Problems.

Vor dem neuen Kulturzentrum Dokk1 in Aarhus war schon alles für die große Party vorbereitet, mit der am Sonnabend um 11.30 Uhr der Startschuss für die neue Straßenbahn in Aarhus gegeben werden sollte. Doch es kam anders – am Freitag teilte die Verkehrsbehörde mit, dass es für die Straßenbahn keine Betriebsgenehmigung geben würde.

Jacob Bundsgaard (Socialdemokraterne), Bürgermeister der Jyllandmetropole, ist von dieser kurzfristigen Absage geradezu entsetzt. „Es ist zutiefst enttäuschend, dass wir jetzt in einer Situation stehen, wo die Straßenbahn nicht wie geplant eröffnen kann“, sagte er. Doch die Behörde hat schwerwiegende Mängel festgestellt, da die Sicherheit „dünn, unfertig und unzusammenhängend“sei – wasimmer man darunter verstehen mag.

Der Bürgermeister hat jetzt um einen Bericht gebeten, um auf die Zulassungsbehörde reagieren zu können und „eine Verantwortung zu verorten“. „Ich verstehe überhaupt nicht, dass man so eine Aufgabe nicht behördenübergreifend rechtzeitig lösen konnte“, sagte er. Auch das müsse überprüft werden – und zwar schnellstmöglich!

Die Behörde hatte das Gutachten eines unabhängigen Prüfers verworfen, in dem es hieß, dass die Verwaltungsgesellschaft Aarhus Letbane den künftigen Betrieb sicherstellen könne. Zweiter Grund für die Absage sind Mängel bei der Dokumentation der Sicherheitsmaßnahmen der Betreibergesellschaft Keolis, wie es aus Behördenkreisen heißt.

von

Günter Schwarz – 23.09.2017