(Polizeidirektion Flensburg) – Jetzt, zum Herbstanfang, ist es Zeit, wieder auf die erhöhte Gefahr von Wildunfällen hinzuweisen. Bei der Durchsicht der Einsätze, die bei der Regionalleitstelle Nord registriert werden, fällt auf, dass es wieder vermehrt zu diesen Unfällen kommt.

Die Bilanz von nur 20 Stunden am Dienstag (26.09.17) zwischen 6.30 Uhr und Mitternacht auf unseren Straßen: sieben Rehe, ein Fuchs und ein Marderhund sind bei Wildunfällen verletzt oder getötet worden. Glücklicherweise blieben alle Autofahrer unverletzt!

Trotzdem besteht bei Wildunfällen eine erhöhte Verletzungsgefahr. Diese entsteht kaum durch den direkten Kontakt zu dem jeweiligen Tier, sondern vielmehr dadurch, dass Fahrzeugführer von der Straße abkommen oder in den Gegenverkehr fahren, weil sie einem Wildtier ausgewichen sind.

Die Unfallorte sind im ganzen Direktionsbereich verteilt. Einen Schwerpunkt kann man nicht erkennen. Wildunfälle kommen überall vor! Ein Zusammenprall mit einem Tier ist gefährlich, da das Aufprallgewicht deutlich höher ist, als das eigentliche Gewicht des jeweiligen Tieres!

Tipps Ihrer Polizei zur Verringerung des Risikos eines Wildunfalls:

Rechnen Sie außerhalb geschlossener Ortschaften immer mit Wildtieren. Hirsche und Rehe sind dämmerungsaktiv, können aber vor allem jetzt, in der Erntezeit, auch tagsüber plötzlich auftauchen. Wildschweine sind gerne nachts unterwegs.

Fahren Sie vorsichtig und seien Sie jederzeit bremsbereit. Wählen Sie ihre Geschwindigkeit so, dass Sie auch in Kurven jederzeit kontrolliert bremsen können, ohne dabei die Kontrolle über Ihr Fahrzeug zu verlieren.

Abblenden und bremsen bei Wildwechsel! Kontrolliert abbremsen und gegebenenfalls hupen, wenn Wild auf der Straße steht. Achten Sie dabei auf den nachfolgenden Verkehr. Halten Sie notfalls an. Ein Wildtier ist in seinem Verhalten unberechenbar. Es kann flüchten, plötzlich stehen bleiben und auch umdrehen und zurückkommen. Wo ein Tier zu sehen ist, gibt es weitere! Besser kontrolliert Zusammenstoßen, als unkontrolliert Ausweichen! Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr und Sie selbst.

Achten Sie bitte auf die Warnschilder. Aufgrund von Auswertungen werden diese vor allem an Strecken aufgestellt, wo es besonders häufig zu einem Wildwechsel kommt.

Die Augen der Tiere reflektieren das Licht! Fahren Sie deshalb, wenn möglich mit Fernlicht, um das Wild rechtzeitig zu erkennen! Deshalb : Fuß vom Gas, wenn Sie durch Waldstücke oder entlang von Wäldern oder Feldern fahren!

Kommt es zu einem Unfall, ist die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zu verständigen! Diese informiert den zuständigen Jagdpächter. Auf keinen Fall sollten Sie ein Tier nach einem Unfall einladen und mitnehmen. Damit würde man sich wegen Jagdwilderei strafbar machen.

Und noch ein Tipp: Besuchen Sie ein Fahrsicherheitstraining. Diese werden regelmäßig von der Verkehrswacht und den bekannten Automobilclubs angeboten. Hier lernen Sie mit dem eigenen Fahrzeug professionelle Brems- und Ausweichmanöver. Wiederholen Sie regelmäßig dieses Angebot. Dann haben Sie eine reelle Chance, bei Gefahr das Richtige zu tun, um das Risiko eines Unfalls auf ein Minimum zu reduzieren.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Flensburg vom 27.09.2017 um 10:43 Uhr

von

Günter Schwarz – 27.09.2017