Rätselhafter U-Boot-Tod – Kopf der Journalistin Kim Wall gefunden
Kopenhagen – Etwa zwei Monate nach der mutmaßlichen Tötung der schwedischen Journalistin Kim Wall (hier die Einzelheiten) sind von Tauchern ihr abgetrennter Kopf und die Beine in zwei Säcken gefunden worden. Das teilte die dänische Polizei am Samstag mit. Der dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen steht im Verdacht, die 30-Jährige ermordet zu haben. Er selbst bestreitet die gegen ihn gerichteten Vorwürfe.
https://www.youtube.com/watch?v=fGWU7kY5L3U
Kim Walls Todesursache ist trotz des Funds nach wie vor unklar und wird von Gerichtsmedizinern weiterhin untersucht. Allerdings wurde mit Hilfe von Gebiss-Daten eindeutig der Kopf als derjenige von Wall identifiziert worden, sagte Polizeisprecher Jens Møller Jensen. Die Suche nach den Armen der Frau gehe derzeit noch weiter. Ihr Torso war bereits Ende August in nahe der Hauptstadt København an Land gespült und von einem Radfahrer zufällig entdeckt worden.
Der U-Boot-Bauer Peter Madsen bleibt nach Gerichtsbeschluss mindestens bis zum 31. Oktober in Untersuchungshaft. Er selbst hatte angegeben, der Frau sei beim Einstieg in das Boot eine schwere Luke auf den Kopf gefallen. Ihr Tod sei ein Unglück gewesen, danach habe er die noch vollständige Leiche der Frau über Bord geworfen. Gegen diese Darstellung Peter Madsens spricht, dass am Schädel der Toten keinerlei Verletzungen festzustellen sind, die Madsens Behauptung stützen.
Kim Wall hatte eine Reportage über ihn schreiben wollen und war zuletzt am Abend des 10. August auf dem Boot gesehen worden, als es aus dem Hafen in København auslief.
https://www.youtube.com/watch?v=CN-1zbt2ziI
Bei Madsen wurden inzwischen im Rahmen der Ermittlungen Videos auf einer Festplatte gefunden, die Hinrichtungen und grausame Tötungen von Frauen zeigen. Mit großer Wahrscheinlichkeit seien diese Filme, in denen Frauen gehängt und verbrannt würden, echt, erklärte die Staatsanwaltschaft in der vergangene Woche bei einer Anhörung zur Verlängerung der Untersuchungshaft des Erfinders.
von
Günter Schwarz – 08.10.2017