Der Violonist und Musikpädagoge Lars Valdemar Tofte erblickt am 21. Oktober 1832 in Dänemarks Hauptstadt København das Licht der Welt.

Er war der Sohn des Brennholz-Brenners Hans Larsen Tofte (1798-1857) und Mathilde geborene Pedersen (1812-1867). Der Vater, der Musik liebte und gut Geige spielte, wollte, dass sein Junge Musiker wurde. Der Vater stellte sich vor, dass Lars Violinvirtuose wird und schickte er ihn früh in Konzerte, um Künstlern wie Miska Hauser, François Prume, Carl Moeser und Hubert Léonard zuzuhören.

Carl Petersen, Geiger im H.C. Lumbyes Orkester, und bekannt für seine schöne Bogenführung, und später der Königliche Kapellmusiker Julius Semler wurden seine Lehrer. Als das Musikforeningens Orchester im Herbst 1850 von Niels W. Gade gegründet wurde, gehörte Tofte zu den Primo-Violinisten, und auf Rat von Gade und mit seiner gewichtigen Empfehlung an den „Geigenkönig“ Joseph Joachim in Hannover studierte der junge Mann von 1853 bis 1856 bei dem fast gleichaltrigen aber bereits sehr berühmten Joachim und am Ende seines Deutschlandaufenthalts auch bei Louis Spohr in Kassel.

Nach einem Aufenthalt bei Louis Spohr in Kassel kehrte Tofte 1856 nach Dänemark zurück und debütierte als Solist bei einem Konzert der Musikforeningen. Von 1863 bis 1893 war er im Wechsel mit Christian Schiørring Soloviolinist der Königlichen Kapelle. Als Violinlehrer unterrichtete er von 1867 bis 1905 am Musikkonservatorium von København. Er bildete hier zwei Generationen dänischer Geiger und Bratschisten aus. Zu seinen etwa 300 Schülern zählten u. a. Anton Svendsen, Frederik Hilmer, Frida Schytte, Fini Henriques, Frederik Rung, Victor Bendix, Carl Nielsen und Georg Høeberg.

Ab 1881 war Tofte Soloviolinist des Orchesters der Musikforeningen. Zugleich spielte er die Violine im „Neruda-Quartett“ mit Franz Neruda, Christian Schiørring und Vilhelm Holm. Vor allem als Interpret der Werke Ludwig van Beethovens war er hoch angesehen.

Lars Valdemar Tofte verstarb am 28. Mai 1907 in seiner Geburtsstadt København.

von

Günter Schwarz – 21.10.2017