Poul Arne Bundgaard, der am 27. Oktober 1922 in Kopenhagen-Hellerup geboren wird; war ein dänischer Schauspieler sowie Operettensänger in der StimmlageTenor. Über die Grenze Dänemarks hinaus bekannt und beliebt machte ihn seine Rolle als Kjeld Jensen in den Olsenbande-Filmen.

Seinen ersten Auftritt hatte Poul Bundgaard bereits 1923 im Alter von vier Monaten in einem der zahlreichen Pat-und-Patachon-Filme, in dem er in einem Kinderwagen durch das Bild geschoben wurde. Er arbeitete zunächst als Handlungshilfe und ging während des Zweiten Weltkrieges in den Widerstand gegen die deutschen Besatzer.

1945 trat er das erste Mal in einer Revue auf. Im Theater debütierte er 1946 als Postbote in der Operette „Die Fledermaus“. Bis 1955 trat er in zahlreichen weiteren Operetten auf. In „Onkel Toms Hütte“ spielte er seine erste Hauptrolle. In den 1950er Jahren trat er an diversen Bühnen Dänemarks auf und spielte in Theaterstücken, Revuen und Operetten etwa die Titelrollen in „Orpheus in der Unterwelt“ und „Farinelli“.

1958 gastierte er am Neuen Theater in Oslo, nachdem er bis dato Angebote aus dem Ausland (USA, Frankreich, BRD oder Ägypten) immer ausgeschlagen hatte. Von 1958 bis 1972 war er am Königlichen Theater København engagiert, zuerst nur als Opernsänger, ab 1960 auch als Theaterschauspieler, wo er sich als Shakespeare-Darsteller hervortat. 1971 bis 1975 trat er in den legendären „Cirkusrevy“, die Preben Kaas inszenierte, auf.

Als Sänger veröffentlichte Poul Bundgaard um die 200 Schallplatten. Auch als Schriftsteller war er tätig und veröffentlichte zwei Autobiografien.
Im Film war Bundgaard seit Mitte der 1940er-Jahre aktiv. In seinen über hundert Film- und Fernsehauftritten, darunter auch einige Porno- und Softpornofilme, wurde er schnell bekannt und populär. Die Rolle des Kjeld Jensen in den Olsenbande-Filmen wurde seine bedeutendste Rolle, die ihn auch über die Grenzen Dänemarks hinaus nicht nur bekannt, sondern auch beliebt machte.

Aber Bundgaard war mehr als nur „Kjeld“. 1966 und 1978 gewann er die Bodil, den „dänischen Oscar“, als bester Nebendarsteller für „Slå først, Frede!“ und „Hærværk“. Er spielte mit den meisten der bedeutenden dänischen Schauspieler zusammen: Ole Ernst, Holger Juul Hansen, Ghita Nørby, Kirsten Rolffes, Axel Strøbye, Bjørn Watt-Boolsen und natürlich Ove Sprogøe, Morten Grunwald und Kirsten Walther.

Poul Bundgaard war zweimal verheiratet. Die erste Ehe mit Bente Kjær, mit der er die Kinder Steen und Helle hatte, wurde geschieden. 1962 heiratete er die Ballerina Kirsten Pedersen, die er am Königlichen Theater kennengelernt hatte. Kirsten war bis 1971 Solotänzerin des Königlichen Balletts. Beide haben einen Sohn, Peter. 1981 wurde Bundgaard zum Danebrog-Ritter geschlagen.

Poul Bundgaard starb nach längerer Krankheit am 03. Juni 1998 während der Dreharbeiten zum letzten Film der Olsenbande, der 1998 als Nachzügler der dreizehn von 1968 bis 1981 gedrehten Filme entstand, an einem Nierenversagen. Bundgaard starb im Krankenhaus Gentofte in seinem Olsenbanden-Kostüm. Das Drehbuch musste deshalb für das letzte Drittel des Filmes neu geschrieben und der Darsteller vom Double Tommy Kenter ersetzt werden. Poul Bundgaard ist auf dem Kopenhagener Mariebjerg-Friedhof beigesetzt.

von

Günter Schwarz – 27.10.2017