Was geschah am 25. November 1973 in unserem Dänemark?
Dänemark erlebt am 25. November 1973 den ersten autofreien Sonntag aufgrund der Ölkrise.
Am 6. Oktober 1973 brach der Jom-Kippur-Krieg (arabische Bezeichnung: Ramadan-Krieg oder Oktober-Krieg) im Nahen Osten zwischen Israel einerseits und Ägypten und Syrien andererseits aus, der bis zum 25. Oktober 1973 geführt wurde und mit einem Waffenstillstand aufgrund des Drucks der Vereinten Nationen (UN) endete.
Bislang hatte die Mehrheit der westlichen Länder Israel bei solchen Konflikten unterstützt. Israel erhielt nur Unterstützung von Schah Mohammad Reza Pahlavi im Iran und den Vereinigten Staaten von Amerika mit einer militärischen Luftbrücke mit Lieferungen nach Israel.
Amerikas Unterstützung für Israel löste einen Ölblock aus den arabischen Ländern aus. Einige wichtige Staaten der OPEC aus dem arabischen Raum beschloss auf einer Sitzung am 17. Oktober 1973, ihre Ölproduktion zu senken und gleichzeitig die Preise zu erhöhen. Obwohl die Produktionsreduktionen wirklich bescheiden waren, löste diese Entscheidung dramatische Preiserhöhungen in den westlichen Industriestaaten aus.
Von Oktober bis Dezember 1973 stieg der Preis für ein Barrel Rohöl von 3 auf 11,65 Dollar. Der größte Teil dieses Gewinns ging an die ölexportierenden Länder. So stiegen die Öleinnahmen Saudi-Arabiens von 2,7 Milliarden Dollar 1972 auf 22,6 Milliarden Dollar 1974.
In den westlichen Staaten erfolgte eine staatliche Intervention aufgrund der enormen Preissteigerungen für Benzin und Dieselkraftstoffe infolge der Ölkrise, die in vielen Staaten wie auch in Deutschland und Dänemark zu den autofreien Sonntagen führte.
In Dänemark traten am 25. November 1973 die autofreien Sonntage in Kraft, und sie dauerten bis zum 10. Februar 1974. Allerdings wurde bei der Einführung der Regelung über autofreie Sonntage in Dänemark beschlossen, dass Autos fahren dürfen, wenn der Heiligabend auf einen Sonntag fällt.
Bestimmte Berufsgruppen mit besonderen Funktionen wie beispielsweise Feuerwehr, Rettungsdienste, Priester, Ärzte, Pflegekräfte und Installateure in Notfällen konnten beispielsweise für ihre Einsätze eine Fahrerlaubnis erhalten. Der Führerschein sollte dann an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs sichtbar angebracht werden.
In den folgenden Jahren wurden einige Versuche mit autofreien Tagen in bestimmten Regionen besonders von diversen Umweltschutzverbänden gefordert, und sogar die dänische Hauptstadt København schloss sich diesen Forderungen an. So nahm die Bürgervertretung von København am 8. Oktober 2015 einen autofreien Sonntag im September 2016 an. Das Datum wurde auf den Sonntag vom 18. September 2016 festgelegt.
Weitere Initiativen im Stil von København in Europa gab es unter anderem in Amsterdam, Brüssel und Paris.
von
Günter Schwarz – 25.11.2017