Der dänische Schriftsteller Ole Sarvig erblickt am 27. November 1921 in København zur Welt. Zudem war er Übersetzer, Kunsthistoriker und -kritiker. Berühmt wurde wurde Sarvig in Dänemark allerdings durch seine Lyrik. Er schrieb aber auch sieben Romane sowie Aufsätze usw. über die bildende Kunst, für die er sich außerordentlich interessierte. Sein Gedicht „Regnmaaleren“ (Der Regenmacher) aus seinem ersten Buch „Grønne digte“ (Güne Gedichte).das 1943 während der deutschen Besatzungszeit erschien, ist im Kulturkanon enthalten.

Ole Sarvig machte 1940 seinen Schulabschluss an der Efterslægtselskabets Skole (Erwachsenenbildungseinrichtung) in København. Er lebte mehrere Jahre im Ausland, unter anderem in Spanien von 1954 bis 1962. Sarvig war der Vater des Malers Christian Sarvig und Neffe des Malers Edvard Sarvig.

Mit Sarvig beginnt in der dänischen Lyrik der Modernismus. In seinen abstrakten Gedichten sind die Objekte nur Sinnbilder der seelischen Wesensarten. Seine Lieblingsmetapher ist das Haus für das Ich. Ole Sarvigs frühe Dichtung, besonders das „Jeghuset“ (Das Ich-Haus) von 1944, war eine wichtige Inspiration für eine ganze Generation von der Dänen

Ort der Handlung seines ersten Romans „Die Steinwüste“ (Stenrosen) ist das steinwüstenartige Nachkriegs-Berlin. Die berühmtesten seiner Romane wie „Die Steinwüste“ (1955), „Der Schlaf“ (1958), „Das Meer unter meinem Fenster“ (1960) und Limbo (1963) erreichten eine neue Leserschaft, als sie als Taschenbuch wiederveröffentlicht wurden. Der Roman Roman „Die Reisenden“ (1978) erschien nach Jahren der Romantik. Einige der Bücher haben eine kriminelle Geschichte, die oft schwer nachzuvollziehen ist. Sarvigs Erzählungen beschäftigen sich mir der Existenz der metaphysischen, ethischen und modernen intellektuellen Menschheit.

Zum Beispiel schrieb Ole Sarvig über Edvard Munchs Grafiken (1948) und war in den 1950er Jahren Kunstkritiker und später sogar Kunstberater bei Danmarks Radio.

1960 erhielt Ole Sarvig den Dänischer Kritikerpreis, 1963 den Herman Bangs Mindgegat, 1964 den Søren-Gyldendal-Preis, 1965 die Emil Aarestrup Medaille, 1967 den Großen Preis der Dänischen Akademie und 1972 wurde er Mitglied der Dänischen Akademie.

Er verstarb am 04. Dezember 1981 im Alter von lediglich 60 Jahren in seinem Geburtsort København.

Veröffentlichungen von Ole Sarvig:

Grüne Gedichte (1943)
Das Ich-Haus(Poesie, 1944)
Vielfalt (Gedichte, 1945)
Legende (Poesie, 1946)
Mensch (Dichtung, 1948)
Edvard Munchs Grafiken (Kunstkritik, 1948)
Das Krisenbilderbuch (Kunstessays, 1950)
Meine Liebe (Poesie, 1952)
Stenrosen (Roman, 1955)
Der Schlaf (Roman, 1958)
Das Meer unter meinem Fenster (Roman, 1960)
Limbo (Roman, 1963)
Sprießende Gedichte (1967)
Vergiss nicht (Roman, 1972)
Segeln (TV-Drama, 1974)
Die Reisenden. Ein Roman (1978)

von

Günter Schwarz – 27.11.2017