Københavns Hovedbanegård oder auf Deutsch Kopenhagens Hauptbahnhof wird am 30. November 1911 von Kong Christian X. eingeweiht und nimmt am selben Tag seinen Betrieb auf.

Københavns Hovedbanegård ist der wichtigste Fernbahnhof im Streckennetz der Dänischen Staatsbahnen. Er entstand nach einem Entwurf des Architekten Heinrich Wenck und wurde am 1. Dezember 1911 in Betrieb genommen.

Der heutige Hauptbahnhof im Zentrum der dänischen Hauptstadt sozusagen gegenüber des Tivolis hatte zwei Vorgänger-Bahnhöfe an gleicher Stelle. Der erste Bau wurde 1847 errichtet, wobei die Bahnsteiggleise quer zu der heutigen Ausrichtung verliefen. Der zweite Bahnhof wurde als Ersatz für den zu klein gewordenen ersten Bahnhof 1864 eröffnet.

Nachdem der Architekt Heinrich Wenck zwischen 1898 und 1902 verschiedene Vorschläge ausgearbeitet hatte, wurde der jetzige Bahnhof zunächst (wie seine Vorgänger) als reiner Kopfbahnhof angelegt, am 30. November 1911 von Kong Christian X. eingeweiht und am folgenden Tag in Betrieb genommen. Die Anlage verfügte über sechs Bahnsteige für die Fahrgäste und fünf jeweils dazwischenliegende Gepäckbahnsteige. An der Außenseite des Bahnsteigs am Gleis1, nächst dem Tivoli, befanden sich Betriebsräume sowie die königlichen Warteräume, und auf der Außenseite von Gleis 12 lag ein erhöht angelegter Gepäckbahnsteig.

Der heutige Bahnhof befindet sich im Südwesten der Innenstadt im Bereich ehemaliger Wallanlagen am Übergang zum Viertel Vesterbro. Auf der östlichen Seite schließt sich unmittelbar der innerstädtische Vergnügungspark Tivoli an. Gegenüber dem Hauptportal, an der Vesterbrogade, steht die 1797 errichtete Freiheitssäule, die an die Aufhebung der Leibeigenschaft in Dänemark erinnert, und das von Arne Jacobsen gebaute SAS Royal Hotel. Westlich des Hauptbahnhofs beginnt die Istedgade, die sich nach der Eröffnung des Bahnhofs zu einem Vergnügungs- und Rotlichtviertel entwickelte.

Das Empfangsgebäude des jetzigen Durchgangsbahnhofes befindet sich wie schon zu Beginn nördlich quer zu den Gleisen, die beim heutigen Stand unter dem erhöhten Bahnhofsvorplatz und durch einen Tunnel hindurch in Richtung Norden bzw. Helsingør weitergeführt werden. Dadurch entsteht im Stadtbild weiterhin der Eindruck eines Kopfbahnhofes. Die Tunnelstrecke wird neben den Zügen nach Nord- Sjælland auch vom S-tog-System befahren.

Die wichtigsten Fernverkehrsstrecken (Öresundverbindung, Vestbanen nach Fredericia, Vogelfluglinie) erreichen den Hauptbahnhof jedoch von Süden. Der Bahnhof hat 13 Bahnsteiggleise, von denen die Gleise 1 bis 8 und 26 für den Regional- und Fernverkehr genutzt werden, die Gleise 9 bis 12 von der S-Bahn København.

Der Bahnhof wird täglich von 41.500 S-Bahn- und 62.100 Fernfahrgästen genutzt, insgesamt 103.600 Fahrgäste pro Tag. Der Bahnhof ist somit nach Nørreport Station mit 147.000 täglichen Passagieren Dänemarks zweitgrößter Passagierbahnhof.

„Københavns Hovedbanegård“ (1936)

Bilder von „Københavns Hovedbanegård“ aus dem Jahr 1936 nach dem ersten Umbau im Jahr 1935 und nach der Inbetriebnahme des Bahnhofs 25 Jahre zuvor.

von

Günter Schwarz – 30.11.2017