8Egedal) – Nach der weitgehend auf Ablehnung stoßende Entscheidung der EU-Kommission vom 27. November, die Zulassung des umstrittenen Pestizids Glyphosat um weitere fünf Jahre in der EU zu verlängern, die nicht zuletzt durch den deutschen Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) ermöglicht wurde, wird jetzt in einigen EU-Staaten der Versuch unternommen, dieses Pestizid, das unter dem Verdacht steht, krebserregend zu sein, auf nationaler Ebene zu verbieten – und in Dänemark kämpfen seither auch einige Kommunen auf lokaler Ebene um ein Verbot, womit jetzt die Kommune Egedal aus der Hauptstadtregion von København erstmals Erfolg hatte.

Eine neue Entscheidung der dänischen Klagestelle des Umwelt- und Nahrungsmittelbereiches legt fest, dass die Kommunen Landwirten und Privatpersonen verbieten können, ihre Felder und Grundstücke zu spritzen wie es die Kommune Egedal gefordert hatte. Danach kann eine Kommune es den Landwirten und Gartenbesitzern verbieten, in der Nähe von Trinkwasserschutzgebieten mit genehmigten Spritzmitteln zu spritzen. So lautet die Entscheidung der Klagestelle des Umwelt- und Nahrungsmittelbereiches, berichtet der Sender Danmarks Radio.

Im vergangenen Jahr hatte die Kommune Egedal neun Landwirten und drei Gartenbesitzern den Gebrauch von Pestiziden verboten. Daraufhin hatten sich die Betroffenen an die Klagestelle gewandt, weil sie der Meinung waren, dass die Kommune keine fachlich fundierten Argumente für ein derartiges Verbot hatte.

„Diese Entscheidung ist immens wichtig, um unser Trinkwasser für die kommenden Generationen zu sichern“, sagt der Vorsitzende des Technik- und Umweltausschusses der Kommune Egedal, Peter Hansen (Socialistisk Folkeparti) zu Danmarks Radio. Er erwartet, dass diese Entscheidung nun auch andere Kommunen dazu anregen kann, ein Verbot gegen Pestizide in der Nähe von Schutzzonen durchzuführen.

Derzeit hat die Landwirtschaft ähnliche Klagefälle in den Kommunen Sønderburg, Aalborg und Aarhus am Laufen. Zugleich arbeiten weitere Kommunen an Einsatzplänen zum Schutz des Trinkwassers.

von

Günter Schwarz – 19.12.2017