(Berlin) – Heute vor einem Jahr, exakt am 19. Dezember 2016, fuhr auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz ein Lastwagen gezielt in die Menschen. Der Berliner Anschlag hat – wie London, Brüssel, Sankt Petersburg, Paris oder Nizza usw. – deutlich gemacht, wie nah solche Terroranschläge auch an jedem von uns dran sind.

12 Menschen starben und rund 70 wurden bei dem Terror-Anschlag des Tunesiers Anis Amri verletzt. Mit einer Andacht und der Enthüllung eines Mahnmals wurde heute der Opfer des Attentats am Berliner Breitscheidplatz gedacht. Den Auftakt für den Gedenktag machte eine interreligiöse Andacht, an der Hinterbliebene und auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie Berlins Bürgermeister Michael Müller teilnahmen.

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Berlin gedenkt der Opfer des Terroranschlags auf einen Weihnachtsmarkt vor einem Jahr. Angehörige der zwölf Todesopfer sowie Verletzte werden am Dienstag an der Gedächtniskirche ein Mahnmal enthüllen. Ein knapp 17 Meter langer, goldener Riss im Boden soll die tiefe Wunde symbolisieren, die das Attentat im Lebender Betroffenen hinterließ. In den Treppenstufen vor der Kirche sollen zudem die Namen der Toten die Erinnerung wachhalten.

In der nicht-öffentlichen Zusammenkunft am Vormittag stellte Müller das Mahnmal für das Attentat vor. Mit einem symbolischen Akt wurde dabei an der Gedächtniskirche das letzte Stück eines knapp 17 Meter langen, goldenen Risses im Boden vervollständigt. Dafür sollten Opfer Metallblöckchen in einen Ofen schieben, das flüssige Metall sollte dann von einem Fachmann in den Riss eingefügt werden. Der Riss im Boden symbolisiere die tiefe Wunde, die das Attentat im Leben der Betroffenen hinterließ, erklärte Müller. In den Treppenstufen vor der Kirche sind zudem die Namen der Toten aufgeführt.

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Berlin Breitscheidplatz – Diesen Tag sollten wir niemals Vergessen….

Der Anschlag in Berlin hat jedoch die Angst davor im Land wachsen lassen. Aber ist auch das Rettende gewachsen? Was haben die Behörden aus dem Fall Anis Amri gelernt, ließe sich eine solch folgenschwere Attacke eines Islamisten auf deutschem Boden heute verhindern? Von Verantwortlichen in den Sicherheitsbehörden bekommt man da zwei Antworten: Nicht auszuschließen, dass etwas ähnlich Schreckliches noch einmal passiert. Aber man habe gelernt, vieles verändert, Schwachstellen identifiziert, verbessert und ausgebessert. „Nachgeschärft“, nennt es Holger Münch, der Präsident des Bundeskriminalamtes.

von

Günter Schwarz – 19.12.2017