(Flensburg) – Grundsätzlich steht die Stadt Flensburg einem Haus der Minderheiten an der Förde positiv gegenüber – doch macht sie die Mitfinanzierung des Projektes von der internen Einigkeit der dänischen Minderheit in dieser Sache abhängig.

Das Vorhaben des europäischen Dachverbandes FUEN (Forum Europäischer Minderheiten / Haus der Minderheiten) gemeinsam mit dem Bund deutscher Nordschleswiger und des Sydslesvigsk Forening, hat das Ziel, sich in Flensburg und in der deutsch-dänischen Grenzregion als Anlaufstelle für Minderheitenanliegen zu etablieren. Es soll den Minderheiten für Fragen und die Informationsvermittlung über die Minderheiten in der deutsch-dänischen Region und Europa zur Verfügung stehen.

Die Stadt Flensburg will jetzt gewisse Unstimmigkeiten über ein Haus der Minderheiten innerhalb der dänischen Minderheit festgestellt haben – und macht deshalb eine Mitfinanzierung des FUEN-Projektes, das in der Norderstraße 78 entstehen soll, von der internen Einigkeit der dänischen Vereine und Verbände abhängig.

Stadtsprecher Clemens Teschendorf sagte gegenüber Danmarks Radio Syd zu den Plänen des Sydslesvigsk Forening, in Flensburg ein Haus für alle Minderheiten Europas neben dem eigenen Flensborghus einzurichten. „Wir halten das eigentlich für eine gute Idee. Aber natürlich hängt unsere Beteiligung am Projekt davon ab, ob die Minderheit sagt, dass sie es haben will – und dass sie sich darüber einig sind“, so Teschendorf.

Einige Vereine der dänischen Minderheit fürchten, dass die laufenden Unterhaltskosten des Hauses – 400.000 Kronen (54 Tsd. Euro) jährlich – eigene Mittel gefährden könnten. Der deutsche Staat hat bereits 10 Millionen Kronen für das Projekt bewilligt, Sydslesvigsk Forening hat die dänische Regierung um den selben Betrag gebeten.

Die dänische Kulturministerin Mette Bock (Liberal Alliance) hat sich noch nicht dazu geäußert, ob die Regierung in København das Projekt mitzufinanzieren gedenkt.

von

Günter Schwarz – 21.12.2017