Was geschah am 27. Dezember 1867 in unserem Dänemark?
Der dänische Maler des Naturalismus und Mitbegründer der Künstlerkolonie der „Fyn Malerne“ (Fünen-Maler), Johannes Larsen, wird am 27. Dezember 1867 in Kerteminde, einer Kleinstadt am Groen Belt notdöstlich von Odende, auf der drittgrößten dänischen Insel Fyn geboren.
In den 1880er studierte er an der „Kunstnernes Frie Studieskoler“ in København unter Kristian Zahrtmann. Da lernte andere Künstler von Fyn wie Fritz Syberg und Peter Hansen kennen, die beide von Faaborg sind. Mit ihnen gründete er die Künstlerkolonie der „Fyn Malerne“. Larsens Heimat „Møllebakken“ bei Kerteminde wurde der Treffpunkt der Maler, viele davon kamen aus Zahrtmanns Schule.
„Møllebakken bei Kerteminde“
In Jahre 1910 entschied sich der Konservenhersteller Mads Rasmussen neben seiner Konservenfabrik in Faaborg ein Museum für die fynsk (fünische) Kunst einzurichten. Das Faaborg Museum, welches bis heute existiert, gab den „Fyn-Malerne“ einen Schub nach vorne, indem er ihre Bilder der Öffentlichkeit zugänglich machte und sie dabei finanziell unterstütze. Kristian Zahrtmann, ein großer Fan Italiens, ermahnte alle seine Studenten, in Italien malen zu gehen. Mit der finanziellen Unterstützung konnten beispielsweise Fritz Syberg oder die Hansen Familie längere Aufenthalte in Italien planen und vornehmen. Larsen und seine Frau Alhed Warberg dagegen reisten eher in Skandinavien.
Larsen war ein Vorbote der Vogelmalerei. Er popularisierte Bilder von Vögeln, speziell durch Holzschnitte und durch kleinere Gemälde. Später erhielt er Aufträge für Buchillustrationen und große Bilder für öffentliche Gebäude, beispielsweise für den Empfangsraum der Königin im Schloss Christiansborg, dem dänischen Parlament, und das Rathaus in Odense, der Hauptstadt von Fyn.
Es gab auch einige Fyn-Malerinnen, die damit zu kämpfen hatten, neben ihren männlichen Gegenstücken anerkannt zu werden. Darunter waren Alhed Larsen, Johannes Larsens Frau, Anna Syberg, Peter Hansens Schwester und Fritz Sybergs Frau und Christine Larsen, Johannes Larsens Schwester. Ihre Bilder werden heute als ebenbürtig betrachtet und in vielen Ausstellungen zusammen mit den anderen „Fyn-Malerne“ ausgestellt, hatten aber anfangs enorme Schwierigkeiten, in die Ausstellungen zu kommen. Christine Swane, die ihre Mitstreiterinnen alle überlebte, wurde mit 60 Jahren Mitglied der Künstlergemeinschaft „Corner“, wo sie größeren Erfolg genoss und ihren eigenen kubistischen Stil annahm.
Johannes Larsen verstarb am 20. Dezember 1961 im Alter von fast 94 Jahren.
von
Günter Schwarz – 27.12.2017