(Abenraa) – Seit dem gestrigen Mittwoch steht das braune Hinweisschild an der nordschleswigschen Autobahn E45 und macht auf die Kulturstätte der deutschen Minderheit aufmerksam. Der Hauptvorsitzende des BDN, Hinrich Jürgensen, freut sich und kann Kritik an dem zweisprachigen Schild nicht verstehen.

Seit Mittwoch steht an der nordschleswigschen Autobahn E45, die dänische Weiterführung der deutschen A7, ein 10,5 Quadratmeter großes braunes Hinweisschild, dass die Kraftfahrer zweisprachig auf den Knivsbjerg bzw. den Knivsberg aufmerksam machen soll. Besonders dänische Nationalisten wie an „vorderster Front“ die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) sowie zusätzlich einige weitere konservative „Seelen“ wehren sich seit Jahren gegen eine zweisprachige Beschilderung in der dänisch-deutschen Region Sønderjylland bzw. Nordschleswig, die südlich der Grenze im nördlichen Teil Schleswig-Holsteins schon lange alltäglich ist.

Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) freut sich besonders über das neue Schild. „Das ist super! Wir haben jahrelang dafür gekämpft – auch, dass das Schild zweisprachig ist“, so Jürgensen und ergänzt: „So wird der Knivsberg sichtbarer und die Leute auf die historische Kulturstätte aufmerksam gemacht – das freut mich sehr.“


Foto: Aabenraa Kommune – Hinweisschild
Das braune Hinweisschild steht an der nordschleswigschen Autobahn E45 und macht auf die Kulturstätte der deutschen Minderheit aufmerksam. Der Knivsberg mit 100 Metern über NN die höchste Erhebung Nordschleswigs. Ursprünglich war der Berg 97 Meter hoch und wurde um 3 Meter durch eine Erdaufschüttung erhöht, nachdem der vormals auf dem Berg befindliche 46 Meter hohe Bismarckturm am 28. August 1945 gesprengt und weggeräumt worden war. Der Hauptvorsitzende des BDN, Hinrich Jürgensen, freut sich dennoch und kann die Kritik an dem zweisprachigen Schild nicht verstehen.

„Das ist super. Wir haben jahrelang dafür gekämpft – auch, dass das Schild zweisprachig ist“, so Jürgensen und ergänzt: „So wird der Knivsberg sichtbarer und die Leute auf die historische Kulturstätte aufmerksam gemacht – das freut mich sehr.“

Auf der Facebookseite der Kommune Abenraa hatten einige Leute kritisiert, warum das Schild auf Deutsch und nicht Englisch sei. Dazu sagt der BDN-Hauptvorsitzende: „Das zeigt doch eigentlich nur, wie geschichtslos einige Menschen sind. Die Region Nordschleswig hat wie auch das in Deutschland gelegene Südschleswig eine ganz besondere deutsch-dänische Geschichte, auf die nun auch in Dänemark aufmerksam gemacht wird.“ Selbst habe er das Schild an der Autobahn noch nicht gesehen, doch er freut sich, in Zukunft daran vorbeizufahren.

Neben dem Knivsberg bekamen auch das Frösleelager und Abenraas Kunstmuseum Brundlund Slot ein Hinweisschild an der Autobahn. Übrigens: Das Frösleelager-Hinweisschild ist auch, wie das Knivsbergschild, zweisprachig. Jedoch hat man hier statt „Frösleelager“, wie man es in Nordschleswig buchstabiert, „Fröslevlager“ geschrieben. Ein Vergleichsbeispiel könnte „Tönder“ statt „Tondern“ sein.

von

Günter Schwarz – 04.01.2018