(Rødby / Puttgarden) – Eigentlich sorgt ein Kinder-Brettspiel in der Regel für viel Freude und Spaß. Bei der Fehmarn-Verbindung sorgt ein Brettspiel für Kinder allerdings für Aufregung und Streit, der nun sogar bei der EU-Kommission in Brüssel angekommen ist und hochrangige Beamte beschäftigt.

Das von der Femern A/S erdachte Brettspiel für Kinder erhitzt die Gemüter bei der Fährreederei Scandlines. Bei der Reederei ist man der Ansicht, dass ein Spiel über den kommenden Fehmarnbelt-Tunnel dem Unternehmen schadet. Deshalb hat man sich nun an die EU-Kommission gewandt und diese darum gebeten, über das Brettspiel zu entscheiden, berichtet der Nachrichtensender Danmarks Radio P4.

Das Brettspiel wurde von der Tunnel-Betreibergesellschaft Femern A/S als Teil einer humoristischen Marketingaktion erdacht, mit der Kinder über das Fehmarn-Projekt spielerisch aufgeklärt soll. Die Spieler sollen sich per Würfeln schnellstmöglich auf dem Spielfeld fortbewegen – am schnellsten bewegt man sich natürlich, indem man den Weg durch den Tunnel nehmen kann. Landet ein Spieler jedoch auf einem der Fährfelder, muss dieser drei Runden „wegen des Umsteigens auf die Fähre“ aussetzen. In anderen Worten: Die Fähre ist langsamer und die feste Verbindung zwischen Rødby und Puttgarden schneller und effektiver – und demzufolge eine Transportform für Gewinner.


Fehmarn-Brettspiel von Femern A/S.
Die Reederei zeigt sich höchst unzufrieden über dieses Spiel. „Anstatt ordentliches Infomaterial herzustellen, nutzt Femern A/S Steuergelder, um unser Unternehmen und unsere Arbeit zu diskreditieren. Das sie dafür ein Spiel auf den Markt bringt, ist eigentlich nur Nebensache“, sagt Scandlines-Pressechefin Anette Ustrup Svendsen zu DR.

Bei der Femern A/S sieht man der kommenden Kommissions-Entscheidung mit Gelassenheit entgegen. „Wir schauen uns die Sachen an, aber unsere Juristen meinen, dass wir ganz gut dastehen“, so Femern A/S Pressechef Jens Villemoes.

von

Günter Schwarz – 17.01.2018