(Odense) – Eine Studie der Syddansk Universitet (Süddänischen Universität) in Odense kommt zu dem Ergebnis, dass Gewalt in Beziehungen am häufigsten gegenseitig geschieht. Auch bei Jugendlichen ist eine zunehmende Gewaltbereitschaft festzustellen.

Kommt es zu gewaltätigen Auseinandersetzung in Beziehungen sind es häufig beide Partner, die schlagen. Das zeigt eine neue Studie der Syddansk Universitet, die im Auftrag von Gleichstellungsministerin Karen Ellemann (Venstre /Rechtsliberale Partei) durchgeführt wurde. Die Studie bediente sich neben eigener Forschungsergebnisse auch Zusammenfassungen früherer internationaler Forschungsergebnisse im Bereich der Beziehungsgewalt. Sie zeigt, dass Frauen häufiger als Männer zuschlagen, aber auch, dass Männer mit ihren Schlägen dem Beziehungspartner größere physische und psychische Verletzungen zuführen.

„Die neue Studie soll uns einen Eindruck über Gewalt-Beziehungen verschaffen. Es ist wichtig, dass uns bewusst wird, dass es viele verschiedene Arten von Gewalt gibt und dass sowohl Frauen als auch Männer gewalttätig sind“, sagt Ellemann und fügt hinzu. „Doch ich möchte gerne unterstreichen, dass wir hiermit nicht von dem primären Problem der Gewalt gegen Frauen ablenken wollen. Dort liegen weiterhin die häufigsten Fälle der schweren Gewalt.“

Die Studie zeigt außerdem, dass auch Jugendliche in Dänemark eine steigende Gewaltbereitschaft erleben. Danach waren vier von zehn Siebtklässler der Gewalt ihres Partners ausgesetzt. „Das ist eine alarmierend hohe Anzahl und keine gesunde Jugendkultur“, so die Ministerin.

„Die häufig vorkommende psychische Gewalt bei Jugendlichen unterstreiche die Wichtigkeit einer Gleichstellung von physischer und psychischer Gewalt“, meint Ministerin Ellemann.

von

Günter Schwarz – 17.01.2018