Was geschah am 27. Januar 1851 in unserem Dänemark?
Christian Albrecht Bluhme wird am 27. Januar 1851 dänischer Premierminister in Dänemark und löst damit A.W. Moltke in dem Amt ab.
Christian Albrecht Bluhme, geboren am 27. Dezember 1794 in København, war ein dänischer Jurist und Staatsmann. Er führte die Regierung als Premierminister für zwei kurze Zeiträume vom 27. Januar 1851 bis 21. April 1853 und das zweite Mal vom 11. Juli 1864 bis 7. November 1865, Er war somit der zweite und zehnte Ministerpräsident Dänemarks, die als die Kabinette „Bluhme I“ und „Bluhme II“ in die Geschichtsbücher eingegangen sind. C.A. Bluhme war ein konservativer Gesamtstaatspolitiker und stand in Opposition zu den Nationalliberalen.
Bluhme arbeitete nach beendeten Rechtsstudien beim Hofgericht in København und war 1824 in der Verwaltung der ostindischen Kolonien angestellt. Nach seiner Rückkehr 1831 wurde er Hardesvogt und 1843 Direktor der Generalzollkammer. Am 24. März 1848 übernahm er während der Märzrevolution das Handelsministerium, trat zwar am 15. November mit seinen Kollegen zurück, blieb aber in der Nähe des Königs, der seine Energie und geschäftliche Gewandtheit schätzen gelernt hatte.
Am 19. Mai 1851 wurde er aufs Neue in das Ministerium berufen, übernahm am 27. Januar 1852 die Präsidentschaft desselben und im April 1853 das Auswärtige im Ministerium Örsted. Es gelang ihm, die Frage der Elbherzogtümer durch den Londoner Vertrag von 1852 in einer für Dänemark günstigen Weise zur Entscheidung zu bringen.
Während des Krimkriegs erklärte er sich für unbedingte Neutralität Dänemarks und traf umfassende Verteidigungsmaßregeln zu deren Aufrechterhaltung. Da er dies ohne vorherige Befragung des Reichsrats getan hatte, wurde er nach seinem Rücktritt (Dezember 1854) nebst seiner Kollegen wegen eigenmächtiger Überschreitung des Finanzetats in den Anklagestand versetzt, vom Reichsgericht aber am 26. Juli 1856 freigesprochen.
1857 brachte er die Unterhandlungen über die Ablösung des Sundzolles zu einem für Dänemark günstigen Abschluss. Im dänischen Reichsrat war er ein Vorkämpfer der Gesamtstaatspartei, trat den Eiderdänen energisch entgegen und wurde daher 1864 nach dem unglücklichen Ausgang des Deutsch-Dänischen Kriegs und dem Rücktritt des Ministeriums Monrad noch einmal zur Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und zur Präsidentschaft des Ministerrats berufen.
Er schloss den Wiener Frieden ab und verteidigte ihn im Reichsrat. Da es ihm indes nicht gelang, sich in der Frage der Verfassungsrevision mit dem Reichsrat zu einigen, zog er sich im Oktober 1865 von aller öffentlichen Tätigkeit zurück.
Christian Albrecht Bluhme starb am 10. Dezember 1866 in seinem Geburtsort København.
von
Günter Schwarz – 27.01.2018