(København) – Die Regierung hat heute am Sonntag, den 28.01.2018, ihre neue, sechsjährige Militärvereinbarung vorgestellt. Diese sieht unter anderem mehr Geld für die Cybersicherheit, Aufstellung einer kampffähigen Einsatzbrigade und 700 neuen Arbeitsplätzen vor. 250 davon gehen laut Medien nach Haderslev.

Das dänische Militär erhält seine erste Budgeterhöhung seit dem Kalten Krieg. Bis 2023 fließen 12,8 Milliarden Kronen (1,72 Milliarden Euro) zusätzlich an das Verteidigungsministerium. Der Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre / Rechtsliberale Partei) sagte bei der Pressekonferenz: „Die Stärkung des Militärs ist angesichts der Verschlechterung der sicherheitspolitischen Situation ganz einfach notwendig. Wir werden am Ende ein starkes dänisches Militär haben – mit mehr Soldaten und mehr Material.“

Neben den drei Regierungsparteien Venstre, Liberal Alliance und Det Konservative Parti, stehen auch die Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), die Radikal Venstre und die Socialdemokraterne hinter dem neuen Abkommen.

2018 steigen die Militärausgaben um 800 Millionen Kronen(107,5 Millionen Euro). 2023 betragen sie dann jährlich 4,8 Milliarden Kronen (645 Millionen Euro) – was einem jährlichen Anstieg von rund 20 Prozent bedeutet. „Das ist historisch. Es ist wahrscheinlich der öffentliche Bereich, der den größten Schub bekommt“, sagt der verteidigungspolitische Sprecher der Konservativen, Rasmus Jarlov. Laut Finanzministerium erhöhen die 12,8 Milliarden Kronen den Anteil des Bruttonationalproduktes, den Dänemark fürs Militär ausgibt, von derzeit 1,17 Prozent auf 1,3 Prozent.

1,4 Milliarden Kronen (188 Millionen Euro) fließen in die Cybersicherheit. Ein neues Cyberzentrum soll gebaut werden, um die Überwachung zu verbessern.
Eine neue, einsatzfähige Brigade aus 4.000 Soldaten wird aufgestellt und die dänischen Marineschiffe sollen künftig mit neuen Boden-Luft-Raketen ausgestattet werden. „Das ist eine Einheit, die außerhalb der Landesgrenzen selbstständig kämpfen kann. Daher benötigt sie viel Ausrüstung und eine optimale Ausstattung. Wenn wir benachrichtigt werden, dass wir Soldaten schicken müssen, sind wir so sofort bereit“, sagt Claus Hjort Frederiksen.

Um künftig die Polizei besser unterstützen zu können, werden jährlich 500 zusätzliche Wehrpflichtige ausgebildet. Hinzu kommen noch 700 neue Mitarbeiter, die unter anderem die Militäradministration und die Kommunikation zwischen den Einheiten verbessern sollen. Die zusätzlichen Arbeitsplätze entstehen in den Landesteilen Bornholm (100), Midtjyllland (200) und Syddanmark (400).

Laut TV Syd kommen von den 400 neuen Soldatenarbeitsplätzen in Syddanmark 250 nach Haderslev. Die Luftstreitkräftebasis in Skrydstrup soll anfangs 20 Arbeitsplätze verlieren, bis 2027 soll dort dann aber durch die neuen F-35 Kampfflugzeugen, die die jetzt im Einsatz befindlichen F-16-Maschinen ersetzen sollen, 50 bis 100 neue Stellen entstehen.

von

Günter Schwarz – 28.01.2018