Die dänische Armee kehrt am 02. Februar 1851 nach København zurück, wo sie für ihre Siege während des Treårskrigen (dreijährigen Krieges) oder des 1. Slesvigske krigs (1. Schleswigscher Krieges) vom 24. März 1848 bis 01. Februar 1851 gefeiert wird.

Der Krieg um Schleswig brach Ende März 1848 aus, der drei Jahre währte. Daher auch der Name Treårskrigen. Es ist ein Bürgerkrieg zwischen dem dänischen Staat und der schleswig-holsteinischen Aufruhrbewegung.

Der Treårskrigen brach aus, nachdem die Rendsburger Festung durch einen Coup am 24. März 1848 übernommen wurde. Es war der erste von zwei Kriegen um Schleswig – der Krieg von 1864 war ein weiterer. Der Treårskrigen war genau genommen ein Bürgerkrieg, der die Bevölkerung spaltete. Es war nicht allein ein dänisch-deutscher Konflikt, auch andere Dinge spielten mit hinein.

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Wenige Tage vor dem Angriff auf Rendsburg hatte der dänische König – Kong Frederik VII. – seine absolute Macht abgegeben. Er hatte auch nationalliberale Minister in die Regierung aufgenommen und versprochen, dass es ein Grundgesetz für Dänemark und Schleswig – ohne Holstein – geben würde. Dieses war der Grund für die bewaffnete Erhebung der Schleswig-Holsteiner. Sie wollten Schleswig-Holstein zusammen von Dänemark loslösen, eine Verfassung geben und sich dem Deutschen Bund anschließen.

Der Treårskrige war zugleich ein Konflikt zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund, in welchem Österreich und Preußen die dominierenden Mächte waren. Der Krieg zeichnete sich dadurch aus, dass Bundestruppen auf schleswig-holsteinischer Seite teilnahmen. Andere europäische Großmächte – besonders England und Russland – schützten Dänemark auf diplomatischem Wege und arbeiteten an einem Waffenstillstand. Während des Krieges verwarfen sowohl die dänische als auch die provisorische Regierung Schlichtungsversuche, in dem sie Schleswig teilten. Das war der Grund dafür, dass der Krieg so lange dauerte. Der Krieg dauerte bis 1851 – unterbrochen von Zeiten des Waffenstillstands – und er kann in sechs verschiedene Phasen eingeteilt werden.

Die erste Phase deckt die Zeitspanne vom 24. März 1848 bis 23. April 1848 ab, in der die Schleswig-Holsteiner allein gegen Dänemark kämpften. Die dänischen Truppen gewannen viele Gebiete zurück, welche die Schleswig-Holsteiner in den Tagen nach dem Rendsburger Coup übernommen hatten. Ab dem 23. April unterstützte besonders Preußen die schleswig-holsteinische Seite mit Truppen und in der Periode bis zum 26. August 1848 wurden die dänischen Truppen zurückgedrängt.

Der Waffenstillstand vom 26. August 1848 bis 26. März 1849 ist die dritte Phase, in der es eine gemeinsame Regierung in den Herzogtümern gab. In der vierten Phase vom 3. April bis 10. Juli 1849 gab es erneut Kämpfe und die dänischen Truppen wurden erneut zurückgedrängt.

Ein erneuter langer Waffenstillstand vom 10. Juli 1849 dauerte bis zum Frieden zwischen Dänemark und Preußen am 02. Juli 1850. Schleswig wurde in dieser Phase von einer dänisch-preußisch-britischen Kommission regiert und Nordschleswig war von schwedisch-norwegischen Truppen besetzt.

In der letzten Phase, nach dem 02. Juli 1850 bis zum Ende des Krieges am 01. Februar 1851, gab es erneut Kämpfe zwischen den dänischen und schleswig-holsteinischen Truppen. Die Soldaten aus Preußen und dem Deutschen Bund hatten sich zurück gezogen und die schleswig-holsteinische Seite wurde zurück gedrängt. Mit dem Friedensvertrag wurden Schleswig und Holstein wieder ein Teil des dänischen Staates.

Der Konflikt ist ein Beispiel dafür, dass der Nationalismus ein Teil des Überganges von der Monarchie zur konstitutionellen Demokratie in Westeuropa war. Er war ein entscheidendes Mittel für den Aufbau der Nationalstaaten. Der Krieg wurde auf beiden Seiten durch nationale Rhetorik aufgeputscht und die Vermittlung des Krieges durch Bilder und Gesänge war entscheidend dafür, dass der Krieg in den Mittelpunkt rückte. Die Informationssteuerung durch politische und militärische Anführer ist also kein neues Phänomen. Es war etwas, das beide Seiten im Treårskrigen sehr wohl einzusetzen wussten.

Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland wurde der Treårskrigen aus nationaler Sichtweise beschrieben. In Dänemark hat der „Geist von 1848“ viele Jahre lang im Zentrum des Geschichtsunterrichtes gestanden. Auf deutscher Seite war es die „schleswig-holsteinische Erhebung“, die von Interesse war – sowohl regional als auch national. Erst in den letzten Jahren wurde der Krieg als Bürgerkrieg angesehen und es war ein Bürgerkrieg, den die wenigsten Schleswig-Holsteiner wollten.

von

Günter Schwarz – 02.02.2018