(København) – Als die Regierung von Venstre (Rechtsliberale Partei), Liberal Alliance und Det Konservative Parti im vergangenen August ihre Pläne präsentierte, den Anspruch bei Kindergeld beim dritten Kind auf 75 Prozent des üblichen Betrages zu kürzen und ab vierten Kind ganz zu streichen, löste das Empörung vor allem auch in Syddanmark aus, wo es viele kinderreiche Familien gibt.

Nun ist der Vorschlag im Rahmen der kleinen Steuerreform vom Tisch, und die steuerpolitische Venstre-Sprecherin, Louise Schack Elholm, erklärte gegenüber „altinget.dk“, dass man zum Ausgleich der Kindergeldkürzungen Erleichterungen bei der Einkommensbesteuerung vorgesehen hatte. Das sei aber politisch nicht möglich gewesen. Immerhin 95.000 Familien wären von den Kürzungen betroffen gewesen. Abhängig vom Alter der Kinder erhält eine Familie pro Kind jährlich zwischen 11.000 (1.475 Euro) und 18.000 Kronen (2.414 Euro).

Der Vorschlag zur Streichungen beim Kindergeld war als Teil des 2025-Plans der Regierung vorgelegt worden. Laut Schack Elholm gibt es aktuell keine neuen Pläne für Kindergeldeinschnitte. Auch die rechtspopulistische Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), die politisch mit der deutschen AfD vergleichbat ist, akzeptiert den Verzicht auf Kindergeldkürzungen, die im vergangenen Jahr mit dem Hintergedanken präsentiert worden war, vor allem auch kinderreichen Einwandererfamilien finanziell die Daumenschrauben anzulegen. In Verbindung mit den Plänen waren Fälle von Familien publik geworden, die angeblich in einem wahren Geldregen aus der Kindergeldzahlung badeten.

Der steuerpolitische Sprecher der Dansk Folkeparti, Dennis Flydtkjær, betonte gegenüber „altinget.dk“, dass seine Partei weiter das Ziel im Auge habe, gezielt Regeln zu ändern, um Flüchtlings- und Einwandererfamilien finanzielle Vorteile zu entziehen.

von

Günter Schwarz – 11.02.2018