(København) – Die Königin, Dronning Margrethe II. und die beiden Söhne, Kronprinz Frederik und Prinz Joachim waren an seiner Seite, als Prinz Henrik am gestrigen späten Dienstagabend nach schwerer Krankheit in København eingeschlafen ist, teilt das dänische Königshaus mit.

Prinz Henrik, der Mann der dänischen Königin Margrethe II., ist tot. Er schlief am späten Dienstagabend friedlich im Alter von 83 Jahren auf Schloss Fredensborg nördlich von København, wie das Königshaus am frühen Mittwochmorgen mitteilte. Seine Frau und seine beiden Söhne seien an seiner Seite gewesen.

Der gebürtige Franzose war seit 1967 mit Margrethe verheiratet, fünf Jahre bevor diese zur Königin gekrönt wurde, und galt als ihre große Stütze der Königin. Immer wieder sah man die beiden ausgelassen zusammen. Im vergangenen Jahr feierten sie ihre Goldene Hochzeit.

Seit dem Sommer vergangenen Jahres ging es Henrik gesundheitlich immer schlechter. Im September gab das Königshaus bekannt, er leide an Demenz, woraufhin der Prinz sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog, zuletzt sah man ihn in der Öffentlichkeit mit seiner Frau beim Weihnachtsgottesdienst.

Um dem ungemütlichen dänischen Winter zu entgehen, verbrachte Henrik viel Zeit in Ägypten, wo er sich im Januar während eines Aufenthalts bei einem Freund auf der Halbinsel Sinai eine Lungenentzündung zuzog. Die Ärzte entdeckten zudem einen gutartigen Tumor in seinem linken Lungenflügel. Als sich sein Zustand am vergangenen Freitag dramatisch verschlechterte, brach Kronprinz Frederik (49) seinen Besuch bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea ab und eilte nach Hause, um bei seinem Vater zu sein. Am Wochenende wurde Prinz Henrik aus dem Krankenhaus nach Hause verlegt, weil er entschieden hatte, seine letzten Lebenstage auf Schloss Fredensborg bei seiner Frau, Dronning Margrethe II,. verbringen zu wollen.

Geboren wurde Henrik am 11. Juni 1934 als Graf Henri Marie Jean André de Laborde de Monpezat im französischen Talence nahe Bordeaux. Die ersten fünf Lebensjahr verbrachte er mit seinen Eltern in Vietnam, studierte später Jura an der Pariser Sorbonne, sowie Chinesisch und Vietnamesisch unter anderem in Hongkong und Saigon. Im Juni 1967 heiratete er die dänische Thronerbin Margrethe, die er in London kennengelernt hatte. Er änderte seinen Vornamen in Henrik, wechselte vom katholischen zum evangelischen Glauben und verzichtete zugunsten der dänischen auf die französische Staatsangehörigkeit.

Die beiden verbanden vielfältige kulturelle Interessen. Die meisten öffentlichen Aufgaben gab Henrik bereits 2016 ab. Damals legte er auch den immer ungeliebten Titel Prinzgemahl nieder. Seitdem Margrethe im Januar 1972 gekrönt wurde, haderte Prinz Henrik damit, dass er nie zum König ernannt wurde. Er akzeptiere das Spiel, doch es sei für einen Mann sehr schwer, nicht auf dieselbe Stufe gestellt zu werden wie seine Frau, räumte er 1997 in seinen Memoiren ein. Weil er sich in Dänemark nicht respektiert fühlte, zog er sich immer wieder auf sein Weingut in Frankreich zurück und kam beispielsweise auch nicht zur Feier von Margrethes 75. Geburtstag.

Im vergangenen Jahr hatte der Prinz mitgeteilt, er wolle ohne den entsprechenden Titel auch nicht neben seiner Frau, der Königin, begraben werden, weil er nie mit ihr gleichgestellt gewesen sei. Bei dieser Entscheidung sollte es nach Angaben des Palasts auch nach der Demenz-Diagnose bleiben. Wo Prinz Henrik nun seine letzte Ruhestätte finden soll, teilte das Königshaus noch nicht mit.

von

Günter Schwarz – 14.02.2018