(Langballig / Brunsæs) – Seit 2015 bemüht sich die Dorfgemeinschaft Brunsæs-Iller-Busholm (BIB) für die Errichtung einer Fahrrad- und Personenfähre über die Flensburger Förde zwischen Brunsæs auf dänischer und Langballig auf deutscher Seite erstellt. Vorgespräche mit der Gemeine Langballig wurden geführt und im Jahr 2017 wurde ein Businessplan erstellt. Jetzt bekam die Dorfgemeinschaft BIB nach langer Zeit der Vorarbeiten und Vorbereitung einen abschlägigen Bescheid von der Gemeinde Langballig. Die Dorfgemeinschaft am Nordufer der Förde prüft nun, ob eventuelle Alternativen vorhanden sind, ihren Plan dennoch umsetzen zu können, Dänemark und Deutschland einander näher zu bringen.

Für die geplante Fahrradfähre über der Flensburger Förde sah zunächst alles so vielversprechend aus. Die Dorfgemeinschaft Brunsæs-Iller-Busholm hatte das nötige Eigenkapital, der Vertrag über eine Fähre der Reederei Elefanten war unterschriftsreif, und in Langballig hatten die dänischen Initiatoren des neuen Angebotes zwischen Dänemark und Deutschland bislang nur positive Rückmeldungen in Bezug auf eine Anlegemöglichkeit erhalten.

Doch jetzt hat am Dienstag hat der Gemeinderat von Langballig den Plänen einstimmig einen Riegel vorgeschoben und entschieden, die dänische Fähre wird nicht in Langballig anlegen dürfen. Begründet wird dieser Gemeinderatsbeschluss damit, dass es keine Konkurrenz mit der privaten Initiative, der Feodora II, geschaffen werden soll. Die Feodora II pendelt seit einigen Jahren an mehreren Tagen der Woche zwischen Langballigau und Sønderborg hin und her.

Das Vorstandsmitglied der Dorfgemeinschaft Brunsæs-Iller-Busholm, Gerhard Jacobsen, hat schon Plan B in Angriff genommen. BIB wird sich nun um eine Alternative bemühen. „Das ist die letzte Chance. Es gibt nicht so viele Möglichkeiten“, stellte Gerhard Jacobsen gestern fest. Er hat kein Verständnis für Langballigs Nein, das mit der Fähre „Feodora II“ begründet wird.

„Dort waren andere Mächte im Spiel. Vor Ort gibt es Machtspiele, von denen wir nichts wissen konnten. Man hat uns einstimmig ins offene Messer laufen lassen“, so klagt Gerhard Jacobsen.

Er hat schon vor einigen Jahren die Gemeinde Langballig über das Projekt informiert. Damals haben sich die Ansprechpartner überhaupt nicht negativ gezeigt. Aber damals haben die Personen vielleicht auch gemeint, dass das ganze sowie nichts wird. „Aber jetzt waren wir so nah am Ziel. Sie hätten mit offenen Karten spielen sollen“, erklärt Gerhard Jacobsen.

Dabei hat das BIB-Projekt in den vergangenen Monaten so viele positive Rückmeldungen erhalten. Der Verein hat 138.000 Kronen, ausschließlich von privaten Unternehmen. „Wir könnten den Betrieb schon in Gang setzen. Aber wir würden gern mindestens vier Wochen finanzieren können. Dafür fehlt uns noch etwas Geld“, erklärt das Vorstandsmitglied.

Gerhard Jacobsen setzt sich seit 2015 für das deutsch-dänische Projekt ein. Der Fährbetrieb über die Flensburger Förde wurde vor 25 Jahren zum ersten Mal angesprochen. Das Nein aus Langballig findet Jacobsen „einfach traurig“. Ein Fährbetrieb hätte auch für die deutsche Gemeinde zusätzlichen Umsatz durch neue Gäste bedeutet.

von

Günter Schwarz – 23.02.2018