(Pyeongchang ) – Deutschland hat gegen Russland in einer dramatischen Partie den Olympiasieg im Eishockey knapp verpasst. Das russische Team traf in der Overtime zum entscheidenden 4:3.

Dieses Silber fühlt sich wie Gold an. Auch wenn das deutsche Eishockey-Sensationsteam das Wunder im Olympia-Finale heute früh nach MEZ dann doch knapp verpasste, verneigt sich Deutschland vor dieser Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm.

Nach dem hoch dramatischen 3:4 (0:1, 1:0, 2:2) nach Verlängerung gegen die Olympischen Athleten aus Russland (OAR) am Sonntag in Pyeongchang bleibt es bei der zuvor bereits perfekten Silbermedaille. Allein dies ist der größte Erfolg in der Geschichte des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB).

https://www.youtube.com/watch?v=dCxLKIE6NHo

Dank unglaublicher Leidenschaft stand das deutsche Team kurz davor, sogar Gold aus Südkorea mitzunehmen. Jonas Müller (57.) traf in der Schlussphase zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung, doch die Russen retteten sich mit einem Treffer 55,5 Sekunden vor Schluss noch in die Overtime. Die wundersame Siegesserie der DEB-Cracks, die unter anderem mit den völlig unerwarteten Erfolgen gegen Weltmeister Schweden und Sotschi-Olympiasieger Kanada die Sportprominenz weltweit und die Fans in Deutschland verzückt hatten, fand im Finale erst spät ein Ende. Kirill Kaprisow traf 10:19 Minuten vor dem Ende zum Sieg der Russen.

Gegen die russischen Stars um Pawel Dazjuk und Ilja Kowaltschuk kämpfte das deutsche Team, warf sich in Schüsse, checkte die Gegner, doch am Ende reichten die Kräfte nach dem emotionalen Olympia-Highlight gegen den nicht mehr alleinigen Rekord-Olympiasieger Kanada nicht mehr. Wjatscheslaw Wojnow (20. Minute), Nikita Gussew (54./60.) mit einem späten Doppelschlag und Kaprisow schossen die Russen zum nun ebenfalls neunten Olympiasieg.

Für das OAR-Team war es das erste Olympia-Gold seit 26 Jahren. Damals hatte die Sbornaja nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) triumphiert. Was die deutsche Auswahl anbetrifft, so gewann sie zwar nicht das Finale, aber das „Wunder von Innsbruck“ vor 42 Jahren, der Gewinn der Bronzemedaille bei den Winterspielen 1976, ist aber dennoch endgültig Geschichte.

von

Günter Schwarz – 25.02.2018