Was geschah am 01. März 2007 in unserem Dänemark?
Der am 04. September 1934 in Hejnsvig, Sønderjylland (Südjütland) geborene dänische Schauspieler und Sänger Otto Herman Max Brandenburg verstirbt am 01. März 2007 in København.
Otto Brandenburg machte sich in den 1950er Jahren einen Namen als Jazz- und Liedersänger, ab 1955 gehörte er zur Swing- und Rock ’n’ Roll-Band Four Jacks. Erfolge konnte er außer in Dänemark auch in Schweden und Deutschland feiern. Er nahm 1960 mit dem Lied „To Lys På Et Bord“ (Zwei Lichter auf einem Tisch) an der dänischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil. 1960 erschienen auch in Deutschland einige Schallplatten unter dem Künstlernamen Ole Brandenburg.
Neben seiner Musikkarriere arbeitete Brandenburg auch als Schauspieler. 1958 gab er sein Debüt im Kinofilm „Styrmand Karlsen“. 1961 wirkte er im deutschen Musikfilm „Schlagerparade“ mit. Seit Anfang der 1970er Jahre forcierte er seine Filmkarriere. Zunächst trat er noch in B-Filmen, Sex-Klamotten und sogar zwei pornografischen Filmen auf, darunter einem Klassiker des Genres, „Justine und Juliette“ (Justine och Juliette / 1975).
Seit Ende der 70er Jahre wandelte er sich mehr und mehr zum Charakterdarsteller und seine Rollen wurden zunehmend anspruchsvoller. 1979 wurde er für seine Rolle im Film „Hør, var der ikke en som lo?“ (Hör zu, war da nicht einer, der lachte?) mit dem dänischen Filmpreis Bodil als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Einen Bodil für die beste Hauptrolle erhielt er 1982 für den Film „Gummitarzan“. Ein breiteres internationales Publikum sah Brandenburg in den 1990er Jahren als Krankenpfleger Hansen in der Fernsehserie Hospital der Geister des Regisseurs Lars von Trier.
Am 8. Juni 1960 heiratete Otto Brandenburg in der Kirche von Lyngby Ina Birthe Kildehus Jørgensen (1937–2011). Das Paar bekam die Tochter Stine, ein Sohn wurde tot geboren. Die Ehe zerbrach schon Mitte der 1960er. In den 1980ern war Brandenburg u.a. mit der italienischen Schauspielerin Franca Maria De Monti liiert. Den „Ruhestand“ verbrachte er, mit der TV-Produzentin Hanne Mynster an seiner Seite, in einem Reihenhaus in Buddinge in der Kommune Gladsaxe.
Filmografie (Auswahl)
– 1958: Styrmand Karlsen
– 1974: I Tyrens tegn (Graf Bobby und seine Nichten)
– 1975: Justine och Juliette (Justine und Juliette)
– 1981: Gummi-Tarzan (Gummitarzan)
– 1988: Skyggen af Emma (Eine ungewöhnliche Entführung)
– 1993: Sort høst (Schwarze Ernte)
– 1994: Riget (Geister) (Fernsehminiserie)
– 1995: Aberne og det hemmelige våben (Affenchaos: Im Dschungel ist der Teufel los)
– 1997: Riget II (Geister II) (Fernsehminiserie)
– 2002: Drengen der ville gøre det umulige (Der Junge, der ein Bär sein wollte)
von
Günter Schwarz – 01.03.2018