Idas Abendland hängt an der Ochsenschwanzsuppe
Halløjsa – er du okay? Während die Welt die großen Themen behandelt, schaffe ich es, meine Lebensdramen aus ganz alltäglichen Dingen zu schustern.
Stichwort: Ochsenschwanzsuppe. Früher als der Kirschbaum im Garten meiner Großeltern noch blühte, gab es Ochsenschwanzsuppe quasi an jeder Milchkanne. In jeder Kneipe und in jedem Imbiss konnte man Ochsenschwanzsuppe kaufen und dort gleich verzehren. Gibt es nicht mehr. Bevor wir nun am Bäumchen des abendländischen Unterganges rütteln, erinnere ich an den letztlich kurzzeitigen Hype um Döner, die ggf. wegen Hygiene-Bedenken abgeschafft werden sollten. Nein, was war das Geschrei groß: „Bitte nehmt uns UNSEREN Döner nicht weg!“, schallte der kollektive Kanon der Bestürzung. Und wo ist nun das Kommando Ochsenschwanzsuppe?! Oder hat sich diese Kultur schon der Volksfront der Vegetarier ergeben?
Mein Beispiel macht nur wieder deutlich, dass dieses ganze Gewese um das Abendland und „unsere“ Kultur wieder so eine Kommentarspalten-Luftnummer ist; bzw. dass sich Kultur eben „im Volk“ definiert. Und wenn „das Volk“ nun Döner zu unserem Kulturgut erklärt, dann können Menschen wie ich der Ochsenschwanzsuppe bis zum jüngsten Tag nachlaufen. Die ist von der Speisekarte gestrichen und bleibt auch weg da – und das ist (ausnahmsweise)
einmal nicht die Schuld von „Muddi Merkel“ oder irgendwelchen Zugewanderten, sondern ganz allein UNSERE. Denn wir entscheiden ja immer noch selbst, was wir essen wollen.
Eller hvad?! Jo, nu kiek mol ni so klog!