(Sønderborg) – Es ist der erste dänische Spielfilm über den Ersten Weltkrieg, der im eigenen Land gedreht wird, und Produzent Ronnie Fridthjof betrachtet diese Produktion als wichtig. „Der Erste Weltkrieg ist in meinen Augen eine Zeit, über die in unserem Land absolut zu wenig erzählt wird. Wir wissen zu wenig darüber. Es ist ein Teil unserer Geschichte, den viele nicht kennen“, so Fridthjof.

Für seine Filmgesellschaft ist es die bisher größte Produktion. „Und wir wissen schon jetzt, dass wir das Budget nicht halten können“, so der Produzent. Dafür entstehe aber ein „epischer Spielfilm, der das Leben und Lieben und die großen Themen des Lebens widerspiegele“, so der Produzent.
Mit dem Film „I Krig og Kærlighed“ bekommt Dänemark 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges ein Liebesdrama, ein episches Drama über die Wahl zwischen dem Krieg und der Liebe, die im ehemaligen deutschen Sonderburg, dem jetzigen Sønderborg, spielt.

Der Film ist von Karsten Forests Roman „Knacker“ inspiriert und handelt von dem jungen syddansk (süddänischen) Soldaten Esben, der im Krieg für die Deutschen zu seiner Frau Kristine und ihrem kleinen Sohn zurückkehrt. Aber die Umstände ändern sich während des Krieges, da der deutsche Offizier Gebhardt eine enge Beziehung zu Kristine aufgebaut hat. Als er Esben wieder an die Front schickt, desertiert er und versteckt sich auf dem Dachboden des Hauses und kann nur passiv zuschauen, während seine Frau einem anderen Mann immer näher kommt.

Die Geschichte liefert jede Menge Stoff, um darüber nachzudenken. „Nimmt der böse deutsche Offizier der Frau den Mann weg? Oder ist es allzu menschlich, wenn man sich nach dreijähriger Abwesenheit des Mannes in einen anderen verliebt? Was macht der Krieg mit den Menschen – und wie verhält sich die Liebe in Zeiten des Krieges? Anders – oder eben nicht?“, fragt Regisseur Kasper Torsting. Auch die Behauptung, dass Liebe und Krieg gar nicht so weit voneinander entfernt liegen, stellt der Film zur Debatte.

Gedreht wird der Film derzeit auf der Insel Als (Alsen) bei der Havnbjerg Mølle (Hagenberger Mühle). Insgesamt fünf Wochen lang filmt das Team in der Havnbjerg Mølle und in der Kirche, auch in Tønder am Flugzeughangar stehen Mitte März zwei Tage lang Aufnahmen auf dem Programm.

Wenn der Film am 11. November 2018 im Kino Sønderborg Premiere feiert, genau 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkrieges, wird die Szene vor der Havnbjerg Mølle nur ein Bruchstück des Filmes ausmachen. Sekunden in einem Spielfilm, der den Anspruch hat, die Geschichte jener 30.000 Nordschleswiger zu erzählen, die im Ersten Weltkrieg für Deutschland kämpften und kämpfen mussten. Ein jeder von ihnen hätte eine eigene Geschichte zu erzählen.

„Viele hier im Landesteil haben eine Familiengeschichte, in der Großväter oder Urgroßväter im Ersten Weltkrieg waren. Daher war es uns auch wichtig, hauptsächlich vor Ort in Nordschleswig zu drehen“, so Regisseur Ronnie Fridthjof.

von

Günter Schwarz – 06.03.2018