(Holbæk) – Die dänische Wohlstandsgesellschaft zeigt sich auch Öffentlich: im Umfang der Bäuche! Ein Bericht der dänischen Gesundheitsbehörde sagt, 51 Prozent der Bürger haben Übergewicht.

Ein Ernährungsexperte, der Oberarzt Jens-Christian Holm des Krankenhauses in Holbæk im Nordwesten der Insel Sjælland (Seeland), schlägt Alarm und fordert einen „fundamentalen Sinneswandel in der Gesellschaft“.

Erstmals seit der Aufzeichnung von Gesundheitsdaten in Dänemark hat die Untersuchung der Gesundheitsbehörde in Zusammenarbeit mit dem Verband der dänischen Regionen „Danske Regioner“. die den Body-Mass-Index (BMI) als Maßstab nimmt, ergeben, mehr als die Hälfte der dänischen Bevölkerung übergewichtig.

Demnach ist die Zahl der dänischen Bürger mit Übergewicht von 46,8 Prozent im Jahr 2010 auf 51 Prozent in 2017 angestiegen. 16,8 Prozent sind sogar schwer übergewichtig, sprich sie haben einen BMI-Wert von 30 oder höher. Auffällig ist, in allen Altersgruppen ist die Zahl der übergewichtigen Männer größer als die der Frauen.

„Das ist ein gigantisches Problem“, sagt der Arzt Jens-Christian Holm. „Das ist die größte Herausforderung für unsere Volksgesundheit. Die Leute glauben, sie brauchen nur weniger essen und sich etwas mehr bewegen und schon verlieren sie Gewicht – doch das ist völlig falsch. Der Körper hat ein System, das versucht das Fettniveau zu erhalten“, so Holm zu TV2.

Er fordert, dass Übergewicht als Krankheit anerkannt und respektiert wird. Es sei eine große Niederlage, dass die Zahl seit mehr als 50 Jahren ansteige. „Wir brauchen einen fundamentalen Sinneswandel in der ganzen Gesellschaft“, sagt der Oberarzt.

Die Untersuchung zeigt auch, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Ausbildungsniveau gibt. Unter den ungebildeteren Bürgern liegt die Zahl der Personen mit zu hohem BMI bei 26,3 Prozent, bei gebildeteren Bürgern sind es lediglich 8,1 Prozent.

von

Günter Schwarz – 09.03.2018