Angekündigte Aussperrung im Öffentlichen Dienst kostet täglich eine Milliarde Kronen
(København) – Die Verhandlungen im Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst Dänemarks sind ins Stocken geraten, und die Zeichen stehen zunehmend auf Sturm mit Aussicht auf einen Arbeitskampf. Die unabhängige Denkfabrik Kraka hat jetzt einmal nachgerechnet, was ein Streik und eine eventuelle Aussperrung der Mitarbeiter an und in Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern, aber auch des Bahnverkehrs oder der Veterinärkontrolle kosten wird.
Laut Kraka würden die Aussperrung und Arbeitsniederlegungen von voraussichtlich 440.000 Beschäftigten von Kommunen, Regionen und Staat die dänische Volkswirtschaft pro Tag eine Milliarde Kronen (134,25 Millionen Euro) kosten.
Es würde laut Kraka pro Woche ohne Tätigkeit der 440.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes Produktion in Höhe von fünf Milliarden Kronen (671,2 Millionen Euro) verloren gehen. „Die Krankenhäuser müssten Operationen aufschieben, Schulen, Gymnasien und Universitäten würden ihren Unterricht einstellen. Die Veterinärkontrolle, auf die die Land- und Ernährungswirtschaft angewiesen ist, würde nicht mehr funktionieren“, so der Chefvolkswirt der Denkfabrik, Jens Hauch, gegenüber Danmarks Radio. Er hat zusammen mit Kollegen die Schäden durch einen drohenden Arbeitskampf beziffert.
allem die hohe Zahl von Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes, die von einer Aussperrung betroffen wären, die von Arbeitgeberseite als Antwort auf die Ankündigung von Schwerpunktstreiks angekündigt wurde, sei für die möglichen hohen Schäden für die gesamte Volkswirtschaft verantwortlich.
Hinzuzurechnen seien indirekte Schäden, wenn Betriebe wie Hühnerfarmen und Schlachtereien gelähmt würden, wenn Tierärzte der Fleischkontrolle ausgesperrt würden. Auch verzögerte medizinische Behandlungen von Mitarbeitern, die dadurch länger am Arbeitsplatz fehlen, würden der Volkswirtschaft schaden. Laut Kraka würde ein achtwöchiger Arbeitskampf sichtbare Konsequenzen für das Wirtschaftswachstum nach sich ziehen.
„Wenn die Aussperrung acht Wochen andauert, verschlingen die Folgen den gesamten erwarteten Wirtschaftsaufschwung in Höhe von zwei Prozent im Jahr 2018“, so Jens Hauch. Bei einer Aussperrung erhalten die betroffenen Mitarbeiter keinen Lohn, was sich allerdings für die öffentliche Hand kaum lohnen werde.
von
Günter Schwarz – 10.03.2018