(London) – Der Tod des 68-jährigen russischen Geschäftsmanns Nikolai Gluschkow ist nach Angaben der britischen Anti-Terror-Polizei ein Mord. Der 68-Jährige war kürzlich tot in seinem Haus in London entdeckt worden. Er war ein Vertrauter des unter ungeklärten Umständen 2013 verstorbenen Kremlkritikers Boris Beresowski.


Foto der AFP/Metropolitan Police: Der russische Geschäftsmann Nikolai Gluschkow.
Die Nachricht vom Tod Nikolai Gluschkows wurde erst am letzten Mittwoch bekannt, obwohl die Leiche schon am Montagabend von Gluschkows Tochter in seinem Wohnhaus aufgefunden worden war
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Die Polizei übergab den Fall und die Ermittlungsarbeit der Terrorabwehr von Scotland Yard, wies aber Vermutungen über eine Verbindung zur Vergiftung des Doppelagenten Sergei Skripal und seiner Tochter, acht Tage zuvor in Salisbury, zurück.

Doch der Verdacht auf unlautere Machenschaften drängte sich auf. Denn Gluschkow, der in Russland eine Gefängnisstrafe verbüsst hatte, war ein enger Gefährte des russischen Oligarchen und Putin-Gegners Boris Beresowski gewesen. Dieser hatte seinerseits den mit Polonium ermordeten Alexander Litwinenko unterstützt.

Als Beresowskis Leiche 2013 gefunden wurde, wies auch diese Würgespuren auf. Die Leichenschau konnte sich nicht zwischen Mord und Selbstmord entscheiden. Gluschkow aber behauptete stets, sein Freund sei ermordet worden.

Nun ist er offenbar auf ähnliche Weise umgekommen. Für die ohnehin schon angespannten, von gegenseitigen Beschimpfungen und Drohungen gekennzeichneten russisch-britischen Beziehungen ist diese neueste Entwicklung gewiss nicht förderlich.

von

Günter Schwarz – 17.03.2018