Halløjsa – er du okay? Ich habe ja wieder mit einigem Amüsement die kleine Debatte verfolgt, die auf dem Fuß der Äußerung Seehofers folgte, der Islam gehöre nicht nach Deutschland. Auch wenn die Reclam-Hipster und Gutmenschen dieser Welt sich darüber aufregen: Der Mann hat recht. Vielleicht nicht im Sinne einer multinationalen Demokratie – sehr wohl aber in einem kulturhistorischen Kontext. In diesem ist Deutschland nämlich ein christlich-jüdisches geprägtes Land, ganz so, wie die meisten Länder Zentraleuropas. Im Ausgleich dazu gibt es sehr viele muslimische Länder in südlicheren Gebieten, die den gleichen historischen Anspruch auf den Islam haben und ihn heute auch noch mehr oder weniger unnachgiebig ausleben. Der Islam gehört also ebensowenig nach Deutschland, wie das Christentum nach Saudi-Arabien.

Dass man sich dennoch in einem friedlichen Miteinander arrangieren sollte, steht dabei gar nicht mal auf einem so anderen Blatt. Ganz besonders dann nicht, wenn man sich, ganz wie die CSU und andere Rädelsführer, auf christliche Werte beruft.

An christlichen Werten fehlt es uns nicht erst seit gestern. Unser Geschichtslehrer pflegte uns mit „gottloses Pack“ anzureden (Zitat Herr Popp, Realschule Schacht-Audorf) und hatte damit gar nicht einmal unrecht. Von „Gottesfurcht“ hat hier nämlich kaum jemand etwas gehört. Der Investment-Banker ebensowenig, wie der Service-Mitarbeiter eines Stromversorgers, der einer Familie mit Kindern im Winter den Strom abklemmt.

Kriminalität, soziale Gerechtigkeit und viele andere gesellschaftliche Sorgen und Nöte wären tatsächlich weit weniger tragend, wenn sich unsere Gesellschaft tatsächlich an christlichen Grundsätzen orientierte. Ich rede nun nicht von dem Christentum der spanischen Inquisition oder irgendeiner anderen kirchlichen Auslegung, sondern beziehe mich einzig und allein auf das, was da dieser Hippie-Jude vor 2000 Jahren zu vermitteln versuchte und dafür aus Dank an eine Holzlatte genagelt wurde.

Mir selbst geht der Islam mit seiner lauten und aufdringlichen Art und Weise ungeheuer auf die Nerven. Allerdings geht es mir da mit
„kirchlichen Strömungen“ anderer Religionen auch nicht anders. Als Christ kann ich aber nun nicht hergehen und die alle ausweisen oder auch nur ausgrenzen. Zumindest dann nicht, wenn ich meine Bibel gelesen habe und auch die Geschichte mit der „Frau am Brunnen“ verstanden habe, zu der Jesus sich setzte.

Ja – ihr gottloses Pack. Verdammt ruhig den Islam und tönt damit herum. Der Islam hat hier nichts zu suchen. Richtig. Aber dann lest gefälligst auch mal in der Bibel und richtet euch danach. Schluß mit lügen, betrügen, klauen, Menschenhandel, Ausbeutung und Internet-Pornos! Seid ihr dabei?

Ja was?! Nu kiek mol ni so klog!