(London) – Immer intensiver betreibt Gerhard Schröder Lobbyarbeit im Dienste des Kreml. Der „sozialdemokratische“ Alt-Bundeskanzler organisiert für Vladimir Putin die geostrategisch bedeutende Energiepolitik. Nun wächst im Zusammenhang mit dem Skripal-Attentat in Großbritannien auch der Widerstand gegen Putins wichtigsten Lobbyisten.

Gerhard Schröder, der während seiner Regierungszeit mit der Streichung des Arbeitslosengeldes II und der Einführung von Hartz IV Millionen deutscher Arbeitnehmer ins Elend stürzte und jetzt selbst von überaus fürstlichen Bezügen aus Ruhestandbezügen als Ex-Kanzler plus mehr als großzügigen Bezügen als Putin-Lobbyist bezieht, ist Mitglied im Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft und aktiv am Bau der Erdgasleitung Nord-Stream-Pipeline der Gazprom durch die Ostsee von Russland nach Deutschland beteiligt. Er hatte den Bau dieser Pipeline noch kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Bundeskanzler genehmigt.

Russland hat sich durch das momentan noch ungeklärte Attentat in Salisbury den Unmut Großbritanniens und des Westens zugezogen und das bekommen diejenigen am deutlichsten zu spüren, die eng mit dem Regime Wladimir Putins verbunden sind. Großbritannien droht etwa nach dem Giftanschlag auf den Ex-Spion Sergej Skripal mit Sanktionen gegen in England lebende russische Oligarchen.

Wer im Ausland „Putins Projekte“ vorantreibe, gegen den müsse es Sanktionen geben. Und Gerhard Schröder ist für Putin weltweit der wichtigste Lobbyist. Es sollte deshalb geprüft werden, wie die EU auch zu seiner Person handeln kann.

Der ehemalige Bundeskanzler sagte im Interview mit der „Rheinischen Post“ dazu: „Da steckt in der Kritik viel Heuchelei. Wenn ich im Aufsichtsrat eines amerikanischen Unternehmens sitzen würde, hätten alle gesagt: Toll!“ An seiner Einstellung zu Putin werde die Kritik nichts ändern, sie baue rein auf Freundschaft auf und habe am allerwenigsten mit Politik zu tun, sagte Schröder in der russischen Doku „Putin“. Die Kritik, die in Deutschland und in der EU gegen ihn erhoben werde, sei für ihn „kein Problem“.

Der russische Konzern ist mit einer Verarbeitungskapazität von 12,5 Millionen Tonnen pro Jahr der drittgrößte Raffineriebetreiber in Deutschland.

von

Günter Schwarz – 19.03.2018