(Padborg) – Das Regionskontor in Padborg legte den Jahresbericht für 2017 und stellt neue Pendlerzahlen fürs Grenzland vor. Im Schluss, den das Regionskontor daraus zieht, heißt es: „Größtmöglicher Arbeitsplatz macht Region attraktiver“

Der Strom deutscher Pendler nach Dänemark bleibt unverändert groß. 13.765 Arbeitnehmer, die deutsche Staatsbürger sind und nicht in Dänemark leben, gingen im vergangenen Jahr in Dänemark einer Beschäftigung nach. Hiervon entfallen 7.430 Arbeitnehmer auf das Gebiet der Region Syddanmark (Süddänemark). 2.553 waren in der Kommune Abenraa gemeldet, 1.362 in der Kommune Sønderborg, 703 in der Kommune Tønder sowie 455 in der Kommune Haderslev.

Auch die Auftragsarbeiten über die Grenze hinweg laufen für deutsche Firmen gut. 2017 wurden 1.362 deutsche Unternehmen in Dänemark registriert, die Dienstleistungen ausgeführt haben. An diesen Arbeiten waren 5.371 Arbeitnehmer beteiligt. Andersrum kann man eher von einem Pendler-Rinnsal statt von einem -Strom sprechen. Pendler, die von Dänemark nach Deutschland fuhren, wurden Mitte 2017 ganze 653 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit dänischem Wohnsitz erfasst. In Schleswig-Holstein arbeiten hiervon 516 Beschäftigte.

Und was bedeuten die über 7.000 Pendler für die Region Syddanmark? „Wir haben rein finanziell weder Vor- noch Nachteile durch die mehrere Tausend Pendler“, sagt Preben Jensen, Grenzlandbeauftragter der Region. „Aber wir sind auf eine andere Weise von ihnen abhängig: Wir brauchen die Arbeitskraft!“ Gerade deutsche Krankenschwestern und Ärzte seien für das Gesundheitswesen der Region Syddanmark unverzichtbar, „sie leben sich in den Krankenhäusern in Abenraa und Sønderborg erfahrungsgemäß schnell ein und erlernen die Sprache, das klappt hervorragend“, so Jensen. Er stellt sich klar hinter ein „starkes Regionskontor in Padborg“, die Beratung dort sei „absolut unverzichtbar“.

Peter Hansen ist Leiter des Regionskontors und hat mit seinen Mitarbeitern entsprechend viel zu tun. 2.680 Beratungen hat sein Team 2017 durchgeführt – bei immer komplexer werdenden Fällen, wie Hansen sagt. „Wenn wir es mit einer komplizierten Renten- oder Steuerangelegenheit zu tun haben, sitzen wir da schon mal über eine Woche dran“, so Hansen. Schlägt sich das Lob von Region, Kommunen und Stadt Flensburg auch finanziell nieder? „Sagen wir mal so: Irgendwie kommen wir durch“, so Hansen.

Ein größtmöglicher Arbeitsmarkt macht die Region attraktiver. In der Stadt Flensburg waren im vergangenen Jahr 202 Pendler beschäftigt, im Kreis Schleswig-Flensburg 193 und im Kreis Nordfriesland 87. Nicht enthalten sind in diesen Zahlen unter anderem Selbstständige und Freiberufler. „Auch wenn wir nicht sonderlich viele Grenzpendler beschäftigen, ist es uns als Stadt Flensburg wichtig, die Rahmen für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt zu schaffen und zu verbessern“, so Flensburgs Stadtsprecher Clemens Teschendorf.

„Ein größtmöglicher Arbeitsmarkt macht die Region umso attraktiver. Für einige Flensburger Firmen ist es nicht unwichtig, Arbeitnehmer zu beschäftigen, die sich mit dem dänischen Markt auskennen und die Sprache sprechen.“ Flensburg tue daher „alles, um die Rahmenbedingungen zu verbessern“, so Teschendorf. „Ein starkes Regionskontor mit einer qualifizierten Beratung für die Grenzpendler ist da ein wichtiger Faktor.“

von

Günter Schwarz – 01.04.2018