Dansk Folkeparti will Pässe von verurteilten Pädophilen einziehen
(København) – Die nationalistische und populistische Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) will Dänen, die wegen Pädophilie verurteilt wurden, Schranken aufzeigen und in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken, damit beispielsweise nicht nach Thailand reisen können, um dort Kinder zu missbrauchen.
Die Dansk Folkeparti schlägt vor, Strafen für Sex mit Kindern zu verschärfen, so dass jeder, der wegen Pädophilie verurteilt wird, für mindestens 10 Jahre seines Passes und damit der uneingeschränkten Reisefreiheit beraubt wird.
„ Dänen sollten nicht um die Welt reisen können, um sexuelle Übergriffe auf Kinder zu begehen. Wir müssen Kinder schützen. Als Teil der Strafe für pädophile Übergriffe müssen wir uns mindestens 10 Jahre lang um sie kümmern“, sagte Peter Kofod Poulsen von der Dansk Folkeparti gegenüber Danmarks Radio.
Die Frage, ob es nicht das Risiko erhöht , dass die Pädophilen Verstöße gegen dänische Kinder begehen, beantwortet Peter Kofod Poulsen so: „Nein, weil ein Teil des Vorschlags darin besteht, dass wir die Kontrolle über die Pädophilen verstärken, also kontrollieren die dänischen Behörden ständig, wo sie sind und was sie tun.“
Weder der amtierende Justizminister Søren Pape Poulsen (Det Konservative Parti) noch die Sozialdemokratische Rechtssprecherin Trine Bramsen möchten sich zu dem Vorschlag der Populisten äußern. Nur der Rechtssprecher von Venstre (Rechtsliberale Partei), Preben Bang Henriksen äußerte sich dazu in Danmarks Radio: „Ich denke, es ist etwas übertrieben, die Pässe aller Pädophilen einzutiehen. Außerdem habe ich keine Informationen darüber, wie viele von diesen Menschen ins Ausland reisen. Aber auf diese Weise kann es eigentlich jeden treffen, und das hat nicht meine Sympathie.“
Die d Dansk Folkeparti will den Vorschlag vor den Sommerferien ins dänische Parlament, dem Folketing, einbringen.
Im Jahr 2017 gab es in Dänemark 88 Fälle, die zu Verurteilungen wegen Pädophilie führten.
von
Günter Schwarz – 01.04.2018