In Dänemark gibt es 2,05 Millionen Gewerkschaftsmitglieder. Bei einer Erwerbsbevölkerung von 2,6 Millionen (selbständig Tätige nicht inbegriffen) entspricht dieses einem gewerkschaftlichen Organisationsgrad von fast 80 % bzw. etwas weniger, wenn man die Gewerkschaftsmitglieder im Ruhestand berücksichtigt. Eine neue Untersuchung des dänischen Gewerkschaftsverbandes FTF, die mit 352.800 Mitgliedern zu den drei größten Gewerkschaften Dänemarks zählt, zeigt, jeder vierte Arbeitnehmer kann nicht bis zum Rentenalter arbeiten.

Mehr als jeder vierte Lehrer, Erzieher oder Krankenpfleger meint, dass er dem Arbeitsmarkt nicht bis zur Rente zur Verfügung stehen kann. Das zeigt eine neue Untersuchung unter 3.300 privaten und öffentlichen Mitarbeitern des Gewerkschaftsverbandes FTF, berichtet die Online-Zeitung Avisen.dk.
Insbesondere sei für Mitarbeiter in den Kommunen und Regionen das Arbeiten bis zum Rentenalter unerreichbar, so die Untersuchung. Laut FTF-Vorsitzende Bente Sorgenfrey ist es beschämend, dass in Dänemark ein Arbeitsmarkt mit Bedingungen geschaffen wurde, in dem jeder Vierte nicht glaubt, dass er bis zum Rentenalter durchhalten kann.

„Wir brauchen mehr Flexibilität, Möglichkeiten der Teilzeitarbeit und bessere Arbeitsbedingungen, um diese Tendenz zu wenden“, so Sorgenfrey zu Avisen.dk.

von

Günter Schwarz – 01.04 .2018